Barnabas und Saulus: Segen und Grenzen gemeinsamen Dienstes

Korrekturhinweis (im Skript verbessert): In Minute 8.39-40 stimmt die Reihenfolge nicht: Banrabas hat da noch die Führung und es heißt: Barnabas und Saulus.


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(00:00:00) Am vergangenen Wochenwechsel konnte ich an einer Konferenz teilnehmen, auf der es in einem bestimmten Bibelferst in Apostelgeschichte 11 um die Zusammenarbeit von Barnabas und Saulus oder Paulus ging. Und ich meine, das ist ein Thema, was es wert ist, noch einmal ein wenig zu durchdenken. Barnabas und Saulus. Man kann sehen, dass in der Zusammenarbeit von zwei Dienern Segen hervorkommen kann, gewaltiger Segen, dass das ein Segen ist, aber wir müssen auch sehen, dass es Grenzen gibt in dem, was ein gemeinsamer Dienst bedeutet. Damals, in der Zeit des Neuen Testamentes, war es so, dass in der Mission, gerade in der Mission, häufig mehrere, oft zwei zusammen, tätig waren. Wir lesen schon, dass der Herr Jesus seine Jünger zu zweit ausgesendet hat. In Markus 6 Vers 7 heißt es, und er ruft die Zwölfer zu und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden. In Kapitel 3 hatte er sie in seine Jüngerschaft berufen, aber da waren es nicht irgendwie zwei und zwei. Jedenfalls nicht nach dem Markus-Evangelium, sondern da lesen wir, dass er jeden ganz (00:01:01) persönlich, jeden einzelnen berief. So ist das in unserem Dienst auch. Da gibt es nicht jemand, der nur als Kompagnon, nur als ein Mitarbeiter, als ein Kollege von einem anderen berufen worden ist, sondern jeder von uns wird ganz persönlich in den Dienst berufen. Und 1. Petrus 4 Vers 10 macht ganz deutlich, dass das für dich und für mich für alle Erlösten gilt. Der Herr Jesus hat uns allen einen Dienst gegeben. Da ist kein Gläubiger, der nicht eine Gnadengabe bekommen hat, um einen Dienst für den Herrn Jesus zu tun. Die wenigsten tun diesen Dienst in der Öffentlichkeit, aber jeder hat dieses Vorrecht, hat dieses Geschenk, dem Herrn Jesus dienen zu dürfen. Der Herr Jesus möchte, dass du ihm dienst und wohl uns, wenn wir diesen Dienst ausführen. Wir werden persönlich in diesen Dienst berufen. Der Herr Jesus, wenn das auch heute natürlich nicht eine äußere Berufung ist, sondern der Herr Jesus zeigt uns, was wir für einen Dienst für ihn tun können. Er legt uns Aufgaben gewissermaßen vor die Füße und dann ist es gut, wenn wir sie zusammen ausführen. In Markus 6 sehen wir dann eben, dass der Herr Jesus damals in diese Mission, die ja nicht eine Auslandsmission war, sondern wo er sie zu den Juden gesandt (00:02:03) hat. Und da haben sie gepredigt, da haben sie damals auch Wunder getan, das gibt es heute nicht mehr. Aber sie haben diesen Dienst zusammentun dürfen. Wir finden dann in der neutestamentlichen Zeit, dass das Zusammenarbeiten im Dienst auch bei dem Entstehen von örtlichen Zusammenkommen, von örtlichen Versammlungen geschehen ist. Wir finden, dass so auch Versammlungen besucht wurden, nicht nur von einem alleine. Paulus hat das manchmal alleine getan. Aber wir finden, dass er oft mit anderen zusammen war und dass er auch zu zweit ausgesendet hat. Er als Apostel konnte das tun. Heute kann niemand einen anderen aussenden, wenn eine örtliche Versammlung, wie das damals in Apostelgeschichte 11 von Seiten Jerusalems war, als sie gehört hatten, dass in Antiochien auch Gläubige waren und zusammen kamen. Da war das ja mehr eine, wie soll man sagen, administrative Aufgabe. Da kann man natürlich senden, aber in den Dienst sendet nur der Herr und der Herr sendet heute nicht auf irgendeine spektakuläre Weise. Keiner von uns sollte also sagen, ich bin ausgesendet worden, da und dorthin. Das finden wir später im Neuntestament überhaupt nicht mehr, aber (00:03:02) der Herr legt Aufgaben vor unsere Füße. Und damals war es eben so, dass wenn Versammlungen besucht wurden und wenn Paulus als Apostel das eben auch anderen auftragen konnte, dann waren das immer mal wieder auch zwei. Das ist etwas Wunderschönes, dass zwei zusammen einen solchen Dienst tun können. Ich komme gleich darauf zurück. Wie ist das heute? Heute gibt es auch Gelegenheiten, dass man zu zwei zusammen arbeitet. Das ist vielleicht nicht so häufig der Fall und wir kennen das weniger, aber in der Mission ist das nicht selten, dass zwei zusammen einen solchen Dienst tun. Oder wenn es einmal um die schöne Aufgabe geht, dass man sieht, dass etwas entsteht, dass da vielleicht an einem Ort Geschwister, dass Menschen sich bekehrt haben, sie zu Geschwistern, zu Gläubigen geworden sind, dass da zwei zusammen diejenigen ermuntern, ermahnen und aufbauen. Manchmal ist das auch in Konfliktsituationen, da ist es öfter, dass zwei zusammen einen solchen Dienst tun. Wir kennen das im schriftlichen Dienst, auch im digitalen Dienst, digital also im Bereich von Bewegtbild (00:04:01) und anderen Bereichen. Wir kennen das in Freizeiten, Bibelfreizeiten und andere Arten von Freizeiten, wo wir zu zweit arbeiten. Wir kennen das vom Büchertisch. Wir kennen das im seelsorgerlichen Bereich. Also es gibt eine ganze Anzahl von Gelegenheiten, wo wir in wunderbarer Weise zusammenarbeiten dürfen. Auch im Neuen Testament finden wir ganz besondere Beispiele dafür. Eines ist Barnabas und Saulus oder Paulus. Wir sehen das auch bei Petrus und Johannes. Wir sehen das auch bei Paulus und Timotheus, obwohl das natürlich einen etwas anderen Charakter hat, weil Paulus ja als Apostel doch eine gewisse Autoritätsperson war und nicht nur eine gewisse, sondern eine amtliche Autorität besaß und insofern auch Rechte hatte, die natürlich heute keiner mehr hat. Schauen wir uns kurz das Beispiel von Barnabas und Saulus an. In Kapitel 9 Vers 27 fängt das an. Saulus war, will man gerade sagen, gerade bekehrt. Das hat den Anschein in Kapitel 9, Apostelgeschichte 9. Wir wissen aus anderen Stellen wie Galater 1 und 2, dass die Bekehrung nicht ganz kurz zurück lag. Jedenfalls kam Saulus nach Jerusalem (00:05:02) und war offensichtlich dort immer noch gefürchtet durch seine vorherigen Verfolgungen. Da heißt es in Apostelgeschichte 9 Vers 26, alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Barnabas aber nahm sich seine an, brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser zu ihm geredet habe und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe. Da hat man den Eindruck, dass die Beziehung von Barnabas und Saulus begann und eine wunderbare Weise. Barnabas war bekannt, wir lesen von ihm schon in Apostelgeschichte 4, und er nahm sich des Saulus an und führte ihn ein und erkannte, dass der Herr das, was er ihm gesagt hatte, dem Saulus gesagt hatte, dass er einen wirklichen Auftrag für Saulus hatte, dass er einen Dienst hatte, der weit über das hinausgeht oder hinausging, was andere als Aufgaben hatten. Und so geht das dann auch weiter. In Kapitel 11 lesen wir in Vers 25 und folgenden Barnabas zog aber aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen und (00:06:03) als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochien. Es geschah ihnen aber, dass sie auch ein ganzes Jahr in der Versammlung zusammenkamen und eine zahlreiche Menge lehrten und dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden. Barnabas empfand, dass in Antiochien eine Gabe nötig war, die er bei Saulus sah. Und deshalb war er bereit, obwohl er selber ein begabter Diener des Herrn war, nach Tarsus zu reisen, um Saulus und Paulus zu holen. Und da geht jetzt der gemeinsame Dienst der beiden los. In Kapitel 9 haben wir gesehen, Barnabas hat ein Auge gehabt für Saulus. Barnabas war der vermutlich ältere. Barnabas war derjenige, der bekannter war in den Versammlungen. Und er wollte gerne mit diesem noch jüngeren, aber begabten, von dem Herrn begabten und als Apostel ausgerüsteten Diener Saulus zusammenarbeiten. Und er sah, dass der etwas geben konnte, was er selber wahrscheinlich nicht ihnen weitergeben konnte. Und so arbeiteten sie jetzt zusammen. Saulus mit Barnabas, Barnabas mit Saulus und sicherlich war hier noch die (00:07:04) Führungsfunktion auf Seiten von Barnabas. Und dann finden wir in dem weiteren Verlauf dieses Kapitels, dass sie dann auch zusammen einen äußeren Dienst getan haben, indem sie eine Gabe weitergebracht haben an die Geschwister in Judäa. Indem sie, das waren jetzt die Gläubigen in Antiochien, durch die Hand des Barnabas und Saulus diese Gabe an die Ältesten sanden. Das ist großartig, dass die beiden, so sehr begabten Diener, sich nicht zu schade waren, auch eine solch, vielleicht nach außen hin, einfach aussehende Aufgabe, nämlich der Überbringung von Gaben zusammen auszuführen. Und so geht ihr Dienst dann weiter. Kapitel 12 Vers 25 lesen wir, Barnabas aber und Saulus kehrten, nachdem sie den Dienst erfüllt hatten, von Jerusalem zurück. Dann finden wir in Kapitel 13, dass sie eine Aufgabe hatten in Antiochien, dass sie als Prophetin dort und als Lehrer tätig waren und dass dann, während sie dem Herrn dienten und fasteten, der Heilige (00:08:03) Geist sprach, sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe. Und so geschieht es auch. Sie freuen sich, dass die beiden dann ein Missionswerk gemeinsam beginnen, zu dem sie von dem Heiligen Geist, Vers 4, ausgesandt werden. Nicht die Versammlung, nicht Gläubige senden aus zu einem Dienst für den Herrn, sondern der Heilige Geist tut das. Aber er hat in der Versammlung hat er dort, speziell bei den Propheten und sicherlich auch darüber hinaus, bewirkt, dass sie gesehen haben, das sind Diener, die der Herr jetzt in besonderer Weise benutzen möchte. Und so geht es in der ersten Missionsreise dann los. Wir finden dort, dass noch immer Barnabas die verantwortliche Position hat. Immer wieder heißt es Barnabas und Saulus. (korrigiert im Skript) In Kapitel 13 Vers 43 lesen wir dann das erste Mal, als aber die Synagoge aus war, folgten viele der Juden und der anbetenden Proselyten Paulus und Barnabas. Das erste Mal, dass Paulus zuerst erwähnt wird. (00:09:01) Auch dann in Vers 46 geht das weiter. Und Paulus und Barnabas äußerten sich freimütig. Das ist auch etwas Großartiges. Zunächst hatte Barnabas die Verantwortung, die Führung offensichtlich. Er war derjenige, der erfahrener war, der bekannter war. Aber für Barnabas war das kein Problem, dass jetzt ein jüngerer, begabterer Bruder, Apostel diese Führung, diese Verantwortung übernommen hat. Und so finden wir jetzt im weiteren Verlauf, dass immer wieder Paulus oder Saulus an die erste Stelle gestellt werden. Es gibt einige Ausnahmen, und das ist sehr auffallend, wo weiter Barnabas an erster Stelle genannt wird. Zum Beispiel in Kapitel 14 Vers 14, als aber die Apostel Barnabas und Paulus es hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen hinaus unter die Volksmenge und riefen, weil man sie dort zu Göttern machen wollte. Und da scheint es so, dass Barnabas, der sicherlich ein auch in emotionaler Weise sehr engagierter Bruder (00:10:01) gewesen ist, dass er sofort erkannte, das darf nicht sein. Und da vielleicht Paulus noch einen Schritt vorangegangen ist. Auch in Kapitel 15 Vers 12, wird Barnabas noch einmal als erster erwähnt. Die ganze Menge aber schwieg, und sie hörten Barnabas und Paulus zu. Die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan hatte. Aus dem Galaterbrief wissen wir, dass Saulus von dem Herrn ausdrücklich den Befehl bekommen hatte, nach Jerusalem zu reisen in dieser Sache. Aber wenn es jetzt um die Erzählung geht, weiß er, dass Barnabas noch immer in Jerusalem derjenige war, der bekannter war, und so lässt er ihm den Vortritt. Das zeigt, was für eine wunderbare Art und Weise die beiden in dem Miteinander gehabt haben. Und so haben sie diese erste Missionsreise zusammen getan, und jeder freute sich über den Dienst des Anderen, über die Verantwortung, die der Andere übernahm. Bis dann, ab Vers 36, ein Zerwürfnis kam. Paulus sagte zu Barnabas, lasst uns nun zurückkehren, Kapitel 15 Vers 36, und in jener Stadt, in jeder Stadt, in der wir das Wort des Herrn verkündigt haben, die Brüder (00:11:02) besuchen und sehen, wie es ihnen geht. Barnabas aber wollte auch Johannes, genannt Markus, mitnehmen. Paulus aber hielt es für recht, den nicht mitzunehmen, der sich in Pamphylien von ihnen getrennt hatte und nicht mit ihnen zu dem Werk gegangen war. Es entstand eine Erbitterung, so dass sie sich voneinander trennten, und Barnabas den Markus mitnahm und nach Zypern absegelte. Paulus aber erwählte sich Silas und zog aus von den Brüdern der Gnade Gottes anbefohlen. Hier sehen wir, dass diese Dienstgemeinschaft, diese gesegnete Dienstgemeinschaft endete. Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen, und wir denken über zwei Punkte nach. Was ist der Segen eines gemeinsamen Dienstes? Der Segen ist, dass man sich gegenseitig eine Stütze sein kann, wenn der eine entmutigt ist, der andere vielleicht auch einen stärkeren Glauben hat, und das kann heute der eine, das kann morgen der andere sein. Das kann einer sein, der bekannter ist an einem bestimmten Ort und der dort die Führung übernimmt und an einem anderen Ort der andere. So kann man sich ergänzen, so kann man sich gegenseitig eine Hilfe sein. Ein gemeinsamer Dienst führt auch zur Ausgewogenheit. (00:12:02) Wir sind nicht gleich, und der eine hat bestimmte Fähigkeiten, hat auch bestimmte Schwerpunkte, die der andere nicht hat. In der Regel haben zwei Personen nie dieselben Schwerpunkte, und dadurch ist man durch einen Dienst zu zweit in aller Regel ausgewogener. Dabei ist überhaupt nicht wichtig, dass diese Menschen die gleiche Art haben, gerade nicht. Wir sehen das bei Barnabas und Saulus, dass sie durchaus sehr unterschiedlich waren. Der eine vielleicht stärker auch ein Hirte, der andere stärker ein Lehrer, obwohl beide auch die andere Begabung hatten. Oder wenn wir an Petrus und Johannes denken, der eine ein sehr emotionaler Mensch, ein sehr vorangehender Mensch wie Petrus, der sehr gut reden konnte, Johannes ein mehr tiefsinniger Mensch. Und beide haben sich ergänzt, beide haben jeweils wunderbar zusammengearbeitet. Also die gleiche Art, das ist nicht das Thema, sondern gerade diese Ergänzung durch unterschiedliche Art und Weisen, das ist ein wunderbarer Segen. Zu zweit gibt es auch ein stärkeres moralisches Gewicht, wenn zwei Brüder, die dem Herrn in einer Weise dienen, dass die Gläubigen oder auch Ungläubige sehen, (00:13:02) dass sie wirklich entschieden sind für den Herrn, das gibt der ganzen Sache Gewicht. Wir denken an daran, dass man sich gegenseitig ermuntern kann zu zweit, ermahnen kann, warnen kann, korrigieren kann. Wenn man allein unterwegs ist, hat man das in der Regel nicht. Da wird vielleicht von außen schon mal kritisiert, vielleicht auch scharf kritisiert, aber jemand, der wohlwollend mit einem umgeht, der einen ermutigt, wenn er sieht, dass da vielleicht jetzt eine gewisse Resignation ist, der aber auch ermahnt, wenn er sieht, dass da gewisse Gefahren sind, das ist wunderbar in einem Dienst zu zweit. In diesem Dienst zu zweit ist es so, dass der eine vielleicht bei der Zuhörerschaft eine Reaktion sieht, die der andere, weil er gerade redet, gar nicht mitbekommt. Da ist es gut, dass man zu zweit ist und der Zweite, der gerade nicht aktiv ist, dann auch darauf eingehen kann. Es gibt also einen wunderbaren Segen, auch dadurch, dass die Zuhörer ja ganz unterschiedlich in ihrer Art sind und dadurch durch zwei verschiedene Personenansprachen eben auch den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung getragen wird. Aber natürlich, und das hängt jetzt ein bisschen auch mit dem Ende der (00:14:01) Beziehung, jedenfalls im Dienst von Barnabas und Paulus zusammen, gibt es auch Grenzen im Dienst. Die Grenze ist nicht die unterschiedliche Art, haben wir schon gesehen, die ist ja gerade ein Segen. Die Grenze ist auch nicht darin gegeben, dass der eine zu dem einen Vers etwas anders denkt als der andere. Es gibt keine zwei Brüder, keine zwei Geschwister, die über alle Bibelferser dasselbe denken. Das gibt es einfach nicht. Es ist auch keine Grenze, das Maß der Erkenntnis. Barnabas war am Anfang vielleicht jemand, der noch mehr erkannt hat als Paulus. Später war Paulus ganz gewiss auch schon auf der ersten Missionsreise derjenige, der Dinge weitergesehen hat. So ist das erst recht bei Paulus und Timotheus der Fall gewesen, aber das ist kein Problem in einem Mitarbeiten, einem Zusammenarbeiten, weil man ja Rücksicht aufeinander nimmt. Wichtig ist, dass man bedenkt, dass man sich identifiziert mit dem anderen. Und das ist nicht nur die Person, sondern das ist auch das, was der jeweils andere, mit dem wir zusammenarbeiten, egal in was für einem Bereich das ist, wenn wir im Dienst miteinander zusammenarbeiten, dann identifiziere ich mich mit der anderen Person, (00:15:02) mit seinen grundlegenden Auffassungen, mit seinem Grundauffassung, mit dem, was er über die Versammlung Gottes denkt, was er über die Versammlung Gottes verbreitet, was er über das Werk des Herrn Jesus sagt und denkt, was er über die Person des Herrn Jesus denkt. Also was die grundsätzlichen Dinge betrifft, ist das eine Identifikation. Das müssen wir bedenken. Wenn wir grundsätzliche Fragen haben an jemand, wenn wir grundsätzliche Bedenken haben, dann kann man keine Dienst zusammen tun, weil das eine Identifikation miteinander ist. Das gilt natürlich erst recht im Blick auf den kirchlichen Weg. Und zwar nicht nur, dass man einen gemeinsamen kirchlichen Weg gehen wird. Das kann man ja kaum sich anders vorstellen, einen evangelistischen Dienst gemeinsam zu tun, obwohl man am Sonntag sich an anderen unterschiedlichen Stellen versammelt. Wo soll man dann so jemanden, der jetzt gerade zum Glauben kommt, denn hin empfehlen? Das gleiche gilt natürlich auch für uns als Gläubige. Wie kann ich mit so jemandem einen Dienst gemeinsam tun, der einen anderen kirchlichen Weg geht und dann wollen wir auferbauen und wollen über die Versammlung Gottes etwas lehren? Das ist ja undenkbar. Aber schon wenn wir (00:16:01) im Grundsatz oder in wichtigen Fragen unterschiedlich denken, dann ist ja völlig klar, dass das für die Zuhörer, für die Empfänger des Dienstes irreführend ist, wenn ich mit so jemandem oder er mit mir einen solchen Dienst tut. Bedenken wir, dass wir nach Philippa 3, dass wir Jochgenossen miteinander sind. So zeigt der Apostel Paulus in diesen Versen den Dienst von Gläubigen in dem Miteinander, dass es wie ein Jochgenosse ist. So nennt der Apostel Paulus seinen Mitarbeiter. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, mein echter Jochgenosse. Wie in einem Joch ist man zusammen und das bedeutet, dass wenn der eine in die eine Richtung geht und der andere in die andere Richtung geht, bei grundsätzlichen Fragen, dann kann man eben keinen Dienst tun, weil dann überhaupt nichts vorwärts geht. Natürlich ist eine wichtige Bedingung, eine wichtige Grenze, wenn man so will, dass man eben nach Epheser 4 Vers 11 bis 16 auf der gleichen Spur ist. Dass der Dienst zur Vollendung der Heiligen (00:17:02) für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus sein kann, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes zu dem Erwachsenen Mann und so weiter. Das heißt, dass diese Einheit natürlich gemeinsam vertreten werden muss, zu der wir hinführen wollen, wenn wir da unterschiedlich denken in dieser Frage, wie kann man dann einen gemeinsamen Dienst tun, das wäre zum Schaden der Zuhörer. Bedenken wir auch, mit dem mit dem ich zusammenarbeite, den empfehle ich zum Dienst. Das ist ja klar, wenn ich mit jemandem gut zusammenarbeite, wenn ich mit jemandem überhaupt zusammenarbeite, dann mache ich anderen damit deutlich, das ist jemand, den kann ich empfehlen, sonst würde ich ja nicht mit ihm zusammenarbeiten. Den könnt ihr also auch in anderen Fragen, könnt ihr den benutzen. Also es ist wirklich eine Identifikation mit einer geradezu Empfehlung. Jetzt haben wir Apostelgeschichte 15 gesehen. Johannes Markus hatte sich von ihnen getrennt und Paulus war nicht bereit, ihn mit ihm weiter zu dienen. Wir finden später in den letzten Briefen des Apostels, dass er auf einmal sagt, dass er nützlich zum Dienst ist, dass er ihn empfiehlt, Johannes Markus. (00:18:02) Das zeigt, dass Paulus nicht grundsätzlich gegen Markus war. Aber wenn ein falscher Weg gegangen worden ist, dann muss er aufgearbeitet werden, dann muss er bekannt worden sein. Und dann kann so ein gemeinsamer Dienst wieder stattfinden, wie Paulus ihn ja bei der ersten Missionsreise anfangs auch mit Johannes Markus hatte. Aber dazu müssen Dinge eben aufgearbeitet werden müssen. Fehler müssen, grundsätzliche Weichenstellungen müssen bekannt und dann auch eben aufgearbeitet, verändert werden. In Glatte 2 Vers 17 sehen wir, dass Paulus und Petrus, in einer Sache, wo Petrus auf einmal nicht mehr mit den Nationen aß, wo er also in praktischer Weise im Widerspruch lebte und handelte, zu dem, was das Werk des Herrn Jesus und die Auswirkung des Werkes des Herrn Jesus betrifft, dass Paulus unmöglich in dieser Weise mit Petrus zusammenarbeiten konnte, sondern ihm sogar öffentlich widerstehen musste. Das heißt, die Wahrheit des Wortes Gottes über Christus, über das Werk des Herrn Jesus und über die Versammlung, die müssen wir gemeinsam sehen, wenn wir einen Dienst zusammen tun wollen. Das konnten Paulus und Barnabas (00:19:01) eben bis Apostelgeschichte 15. Das gilt übrigens auch bei einem evangelistischen Dienst, auch bei Hilfestellung für einen evangelistischen Dienst, sagen wir beim Singen für ein Chor, wenn man nicht gemeinsam vorangeht, wenn man nicht in grundsätzlichen Fragen gleich denkt. Was ich eben gezeigt habe, erst recht natürlich, wenn man keinen gemeinschaftlichen Weg zusammen geht, dann kann man einen solchen Dienst nicht zusammentun. Das wollen wir bedenken. Es ist ein wunderbarer Segen, der in der Zusammenarbeit von Dienern besteht. Es gibt aber auch Gefahren, weil wir dadurch, wenn wir hier die biblischen Grundsätze nicht bedenken, nicht verwirklichen, auch dazu führen können, dass Gläubige verunsichert werden, dass Gläubige sich an solche Diener wenden, die wir durch unsere Dienstgemeinschaft empfehlen und sie damit auf einen irreführenden Weg geführt werden können. Bedenken wir beide Seiten. Wollen wir auch darin ausgewogen sein, nicht extrem sein, nicht bei dem ersten Gedanken, wo jemand etwas gedanklich äußert vielleicht, dann sofort sagen, jetzt kann ich nicht mehr mit so jemandem zusammenarbeiten, aber lasst uns bedenken, dass wir bei alledem auch Signale setzen. (00:20:03) Signale für junge Leute, Signale für die Gläubigen und eine Einsmachung machen. Und da finden wir eben dieses schöne Beispiel von Paulus und Barnabas, von Johannes und Petrus, die wunderbar zusammengearbeitet haben, die die Demut besaßen auch, dem anderen den Vortritt zu lassen, die die Demut besaßen, wie Barnabas, dann später dem anderen den Vortritt zu lassen, wobei er selber zunächst führend war. Und wenn wir in dieser Gesinnung des Herrn Jesus miteinander handeln und das Wort Gottes, die Wahrheit wirklich als etwas in unseren Herzen fassen, was wir nicht bereit sind aufzugeben, dann werden wir die Rechten gute Entscheidungen treffen.
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