Sind wir - nach Sabine Hossenfelder - determinierte Menschen in dem, was wir tun?


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(00:00:00) Gibt es eigentlich einen freien Willen? Das ist ja ein Thema, was viele Christen, viele Gläubige interessiert, aber anscheinend auch ungläubige Menschen. Vor einiger Zeit las ich dazu ein Interview mit der Physikerin Sabine Hossenfelder, die in der Neuen Züricher Zeitung interviewt worden ist. Hossenfelder ist eine theoretische Physikerin und sie forscht zu den Themen Kosmologie, dunkle Materie und Quantengravitation. Sie hat auch einen eigenen YouTube-Kanal, wo sie ihr Wissen sozusagen auf eine Art und Weise weitergibt, dass Menschen das erfassen können, fassbar machen können. Und auf die Frage, gibt es einen freien Willen, antwortete sie, selbst von der philosophischen Seite her ist das eine schwierige Fragestellung. Wie soll man das überhaupt definieren? Sie selbst ginge das so an, es gibt Naturgesetze und Naturgesetze sind teilweise deterministisch. Ja, man sagt eben, die Zukunft folgt aus der Vergangenheit. Heutige Handlungen ergeben sich aus dem Universum von gestern und so weiter. Dann gibt es noch die Quantenmechanik, fügt sie hinzu, die noch ein Zufallselement mit (00:01:03) hineinbringt. Und wo soll dann der freie Wille noch hineinpassen? Nein, sagt sie, ich wüsste nicht, was das sein soll und wo der da noch hineinpassen könnte. Ja, deshalb ist sie der Meinung, dass es eine Vorbestimmung tatsächlich gibt. Sie wurde zum Beispiel da gefragt, also war unser Gespräch, das gerade stattfindet, vorherbestimmt seit dem Urknall? Auf der grundsätzlichen Ebene ja, fügt sie hinzu. Das ist bemerkenswert, denn damit heißt es, ich bin gar nicht verantwortlich für mein Tun. Das heißt, die moralische Ebene wird von dieser Physikerin letztendlich ausgeschaltet. Es ist das, was Menschen auch in der Psychologie machen, in der Psychotherapie. Ich kann nichts für meine jetzige Situation, ich kann nichts für meine jetzige Verfassung. Das ist alles, man sagt ja nicht vorherbestimmt, sondern man sagt, das ist bestimmt durch die Kultur, durch meine Erziehung, durch das, was ich erlebt habe und ich habe keine Verantwortung dafür. (00:02:01) Damit ist der Mensch zu einem verantwortungsvollen Wesen geworden und das ist natürlich ethisch-moralisch Unfug. Und das kann auch nicht haltbar sein. Nein, die moralische Ebene, die der Mensch nicht haben möchte, die er jedenfalls nur zu einem bestimmten Maß haben möchte, solange er ohne Gott, ohne Religion sozusagen leben kann, die wird hier völlig außen vor gelassen. Als ob Gott verantwortlich ist oder wer auch immer, wer oder was auch immer Gott sein mag für das, was wir tun. Alles ist vorherbestimmt, alles ist natürlich materialistisch vorherbestimmt. Es ist ja dann nur seltsam, dass wir Information, dass wir Moral nicht messen können. Das ist eben kein materialistischer Wert, sondern das ist ein Wert, der in unserer Seele ist und die Seele ist etwas Ungeschaffenes, jedenfalls nicht materialistisch Geschaffenes, sondern es ist ein Teil des Menschen, der ihn zusammen mit dem Geist in die Lage versetzt, innerliche Gedanken zu haben, die man äußerlich vielleicht gar nicht ansieht, die man nicht ansehen kann und die sich äußerlich gar nicht äußern müssen, die uns aber in Verbindung (00:03:02) mit Gott bringen. Und wir dürfen nicht Gott, was auch immer Gott dann für einen Menschen ist, verantwortlich machen für unser Tun, als ob alles deterministisch veranlagt wäre. Sind wir wirklich solche, die das tun müssen, was vorherbestimmt ist? Ja, wir sind in einer gewissen Hinsicht, haben wir keinen freien Willen, in dem Sinne, dass wir Sklaven der Sünde sind. In Hebräer 2 lesen wir, dass der Jesus gerade gekommen ist, um diese Sklaverei, um diese Bindung, die uns eben keinen freien Willen ermöglicht, abzuschaffen. Hebräer 2 Vers 14, weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er Christus in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zum Nichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. Ja, der Mensch ist der Knechtschaft des Teufels unterworfen, und in diesem Sinne hat er keinen (00:04:02) freien Willen. Aber auch da gibt es nichts Deterministisches. Ja, dann könnte ich ja für alle meine Sünden nichts, weil das alles irgendwie zuvorbestimmt wäre. Nein, es gibt keinen freien Willen, dass der Mensch meint, ich bin einfach frei zu tun, was gut ist oder was böse ist. Nein, seit dem Sündenfall ist der Mensch nur in der Lage, das zu tun, was wirklich böse ist. Und davon spricht der Apostel Paulus auch in Römer 6, in Vers 20, sagt er nämlich, denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr freie von der Gerechtigkeit. Als ungläubige Menschen waren wir Sklaven der Sünde. Da waren wir nicht frei von der Sünde, da waren wir nicht frei, Gutes zu tun, sondern wir waren nur Sklaven der Sünde. Aber das heißt ja nicht, dass alles deterministisch aufgesetzt ist. Natürlich, wenn ich den Menschen und wenn ich diesen Kosmos allein unter einem materialistischen Blickwinkel sehe, dann mag das so sein. Aber wenn man vergisst, dass es Glauben gibt, dass es eine über die Natur, über den Kosmos hinausgehende Dimension gibt, Sphäre gibt, dann mag man dahin kommen. (00:05:05) Aber dann macht man sich eben verantwortungslos. Wie sagt der Schreiber des Hebräerbriefes in Hebräer 11 Vers 6, Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm Gott wohl zu gefallen. Denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist. Glaube ist nicht messbar. Glaube kann auf einer Waagschale der Physik natürlich nicht irgendwie angegeben werden. Aber heißt das, dass es diesen Glauben nicht gibt? Heißt es, dass ich nicht aufgrund des Glaubens eben nicht vorher determiniert Dinge tue, sondern dass ich sie deshalb tue, eben weil ich an Gott glaube, weil ich das tun möchte, was der Herr wirklich von mir möchte? Noch einmal zu dem Interview. Es ist interessant, dass Frau Hossenfelder meint, nach allem, was wir wissen, ist das Ganze tatsächlich nur die Summe seiner Teile. Gibt es nicht irgendetwas, was das Zusammenspiel zu einem Mehr macht, als das, was die einzelnen Teile sind? (00:06:06) Und da finden wir in Gottes Wort gerade, dass zum Beispiel die Versammlung Gottes, sie ist mehr als nur die Summe der Glieder des Leibes Christi. Dadurch, dass der Geist Gottes in ihr wohnt, gibt es ein großartiges Mehr. Ein Mehr als nur die Summe der Einzelteile. Ja, Sabine Hossenfelder wird dann die Frage gestellt, laut Ihnen ist wirklich alles rein materieller Natur, Liebe, Träume, Erinnerungen, alles elektrische Impulse. Und da antwortet sie, es gibt natürlich dieses Empfinden vom Jetzt, das wir alle haben, aber das ist ein psychologischer Effekt. In den fundamentalen Theorien gibt es dieses Jetzt nicht. Und das führt sie dann auch weiter aus. Bemerkenswert allerdings dann ist, was sie zu dem Schöpfungsbeginn sagt. Die Fragestellerin oder der Fragesteller sagt, ich dachte auch immer, es sei Stand der Wissenschaft, dass das Universum aus dem Urknall heraus entstanden sei. Doch in Wirklichkeit ist das eine völlig unbewiesene Theorie unter vielen, sagen sie. (00:07:03) Und die Antwort, ja, viele Physiker haben sich eine Vielzahl von Urknall-Theorien ausgedacht. In ganz vielen Varianten, jeder bastelt sich da so sein Ding zusammen. Da ist es auch ganz egal, was man beobachtet und was es für Daten gibt. Es gibt viele schöne Theorien und so weiter. Diese Theorien haben einen Unterhaltungswert und man kann sie auch sehr gut in sogenannten wissenschaftlichen Journalen veröffentlichen. Ein Unterhaltungswert ist ja auch ein Wert, sagt sie fast ironisch. Eigentlich ist so etwas eher eine Philosophie und eben keine Naturwissenschaft. Mit anderen Worten, wir wissen nicht, wie das Universum entstanden ist. Das gibt sie unumwunden zu. Und das ist eben bemerkenswert. Wir wissen es eben doch, aber eben nicht durch die Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaft kann auf den Anfang dieser Frage, weil er so weit zurückliegt, dass keiner dabei war, weil wir das nicht einfach schlussfolgern können, können wir keine Antwort geben. Dafür bedarf es eines Beobachters oder dessen, der diese Schöpfung ins Dasein gerufen hat und den gibt es, Gott. (00:08:02) Wir finden in Römer 1 in Vers 19, das von Gott Erkennbare ist unter ihnen offenbar, denn Gott hat es ihnen offenbar, denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, damit sie ohne Entschuldigung seien, weil sie Gott kennend ihn weder als Gott verherrlicht, noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständliches Herz verfinstert wurde. Das ist genau der Situation, in der wir uns heute befinden. Der Mensch will nichts mit Gott zu tun haben. Wir sehen das hier alles materialistisch determiniert. Man will nicht akzeptieren, dass es einen Gott gibt. Dass es etwas gibt in uns, obwohl es so viele Beweise gibt. Was für eine Komplexität hat unser Gehirn. Von selbst entstanden, ich stehe hier an einem Schreibtisch, kein Mensch käme auf die Idee, der sei von selbst entstanden. Nur in der Naturwissenschaft ist alles von selbst entstanden, weil eben alles materialistisch ausgelegt werden muss. Das zeigt, wie der Mensch sich ganz bewusst von Gott wendet und deshalb einen verfinsterten (00:09:03) Verstand hat. Wenn er seinen Verstand durch Gott erleuchten ließe, dann würde er sehen, dass es einen Schöpfergott gibt. Dass überall uns dieser Schöpfergott entgegenspricht, uns entgegenstrahlt gewissermaßen. Uns eine Botschaft gibt, dass es einen Schöpfer gibt. Aber wenn man natürlich Gott ausschaltet, dann muss man deterministisch denken, dann muss man materialistisch denken und dann geht man damit verloren. Gott hat es uns leicht gemacht. Er stellt nicht an die erste Stelle, dass er der Erlöser ist. Das ist er natürlich. Aber er macht es uns leicht, indem er sich offenbart als der Schöpfergott, wie wir ihn in der Schöpfung sehen können und wie eben in unserem Umfeld völlig klar ist, dass es nichts gibt, was nicht einen Urheber hat, was nicht jemanden hat, der es geschaffen hat. Und wenn der Mensch es durch eine Maschine hat bauen lassen, dann ist es immer noch ein Schöpfer, der dahinter steht. Nur in unserem Weltall, in dem Universum, in dieser wunderbaren Sternenwelt, in dem ganzen Kosmos, da soll alles irgendwie entstanden sein, deterministisch eine Ursache haben und (00:10:03) was ist dann die Vorursache, was ist die erste Ursache? Darauf gibt es eben keine Antwort. Doch, es gibt eine Antwort durch Gottes Wort, aber dazu muss man sich unter Gott den Schöpfer beugen. Dazu muss man akzeptieren, dass man ein Geschöpf ist, dass man diesem Schöpfer gegenüber verantwortlich ist. Und wenn man das nicht will, dann kommt man genau zu diesen deterministischen Schlussfolgerungen, die in relativ konsequenter Weise Sabine Hossenfelder hier vorgestellt hat und das ist wirklich ein bemerkenswertes Interview, aber es führt nicht zum Ziel, es führt nur zur Verunsicherung, es führt nur dazu, dass der Mensch am Ende des Tages nicht mehr weiter weiß. Deshalb, wir bleiben bei Gottes Wort, da sind wir an der guten Seite. Das ist nicht unwissenschaftlich, oder nein, ich muss besser sagen, das ist natürlich nicht in einer wissenschaftlichen Weise dargestellt, aber es ist nicht gegen die Wissenschaft, weil alles, was in Gottes Wort ist, in vollkommener Übereinstimmung ist mit dem, was man auch naturwissenschaftlich erkennen kann. Natürlich können sich Naturgesetze verändern, weil der Schöpfer sie verändern kann, aber das, was wir vor uns haben, das stimmt alles überein mit dem, was wir in Gottes Wort lesen. (00:11:01) Da sind wir wirklich an einer guten Stelle.
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