Matthäus (Einleitung)


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(00:00:00) Wenden wir uns dem Matthäus-Evangelium zu. Dabei bedenken wir, dass wir vier Evangelien haben. In 5. Mose 19 Vers 15, da geht es um den negativen Fall, sagt Gott ausdrücklich, ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemand auftreten wegen irgendwelcher, irgendeiner Ungerechtigkeit und wegen irgendeiner Sünde, bei irgendeiner Versündigung, die er begeht. Auf zweier Zeugenaussage oder auf dreier Zeugenaussage hin soll eine Sache bestätigt werden. Gott hat es aber für gut befunden, uns nicht zwei Evangelien zu geben, uns auch nicht drei Evangelien zu geben, das wäre ja auch schon ein volles Zeugnis, sondern gleich vier. Es spricht von einem universellen Zeugnis über Christus. Wir finden im Alten Testament, dass manche Personen einmal beschrieben werden. Wir finden, dass in wenigen Fällen auch einmal zwei Beschreibungen gegeben werden, sagen wir von dem Leben von David. Dann finden wir ausnahmsweise, wenn wir zum Beispiel an Hiskia denken, dass er in Zweite Könige, in 2. Chronika und in Jesaja eine Lebensbeschreibung bekommt. (00:01:04) Aber hier finden wir eine Person, den einen, die einzige Person, die uns viermal beschrieben wird. Es ist wie gesagt nicht einfach eine Biografie oder vier Biografien, die Gott uns gibt, es sind vier Porträts, vier Berichte über die Person des Herrn Jesus unter ganz besonderen Gesichtspunkten. Und jetzt könnte man natürlich im Einzelnen über Unterschiede zwischen Matthäus, Markus, Lukas und Johannes reden. Das ist schon beachtlich, dass Gott zum Beispiel zwei Augenzeugen genommen hat, Matthäus und auch Johannes, dass er zwei genommen hat, die keine Augenzeugen waren, Lukas und Markus, also zwei Apostel, die Gott auch amtlich eingesetzt hat, Matthäus und Johannes, und zwei Propheten, die eben das Wort Gottes gepredigt haben, auch über die Person des Herrn Jesus, obwohl sie selbst eben nicht in amtlicher Stellung gewesen sind. Aber über diese Einzelheiten möchte ich jetzt im Weiteren nicht sprechen, (00:02:03) sondern möchte nur an einem Beispiel zeigen, wie der Geist Gottes wirklich in herrlicher Weise diese vier Evangelien, wenn man das Alte Testament aufmerksam liest, miteinander verbindet. Und zwar in Verbindung mit einem Ausdruck, den wir im Alten Testament finden, Spross. Der Spross, der Sprössling, der aufsprießt und der ein Bild ist von dem Herrn Jesus als dem Menschen, der hier auf dieser Erde gelebt hat. Und da lesen wir in Jeremia 23 in Vers 5, dass der Geist Gottes sagt, Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde, und er wird als König regieren und verständlich handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. Das ist der Herr Jesus. Das ist der, der als wahrer König hier auf dieser Erde lebte, der der Messias war, der nicht nur den Anspruch hatte, Messias zu sein, sondern wie wir in Matthäus gerade lesen, (00:03:03) der der König war, der von Fremden auch als König anerkannt worden war, aber eben nicht von seinem eigenen Volk, sondern an das Kreuz gebracht wurde. Er war verständlich. Er hatte das Recht, König zu sein. Er war moralisch in der Lage, König zu sein, aber er wurde verworfen. Dann finden wir, dass in Zacharia 3 Vers 8 gesagt wird, Und das zeigt, dass derjenige, der als Mensch kommen würde, nicht nur König sein sollte, das ist der Herr Jesus, sondern dass er auch sein Knecht, der Knecht Gottes war. Und diese Seite finden wir gerade im Markus-Evangelium in großartiger Weise vorgestellt. Aber wir finden ihn nicht nur als König und als Knecht, sondern in Zacharia 6 Vers 12 heißt es, (00:04:03) Und er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen. Der Herr Jesus ist auch dieser Mensch, der vollkommene Mensch, dieser Mann Gottes, der Knecht, wie er uns im Markus-Evangelium vorgestellt wird, der Mann oder der Mensch, wie er uns dann auch im Lukas-Evangelium in ganz besonderer Weise als der Sohn des Menschen gezeigt wird. Aber auch das ist nicht alles. Dann zeigt uns Jesaja 35, dass der Herr Jesus weit erhaben ist, darüber nur Mensch zu sein. In Jesaja 35 heißt es in Vers 4, Sagt zu denen, die zaghaften Herzen sind, seid stark und fürchtet euch nicht. Siehe, euer Gott kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes, er selbst kommt und wird euch retten. Das ist die Seite, dass der Herr Jesus der ewige Gott ist, Gott gepresen in Ewigkeit. Und in Kapitel 4 Vers 2 heißt es, (00:05:09) Da finden wir noch einmal, dass er Spross genannt wird, ein viertes Mal. Und da wird das verbunden mit dem Herrn, mit dem Ewigen, mit Yahweh. Das heißt, dieser Spross wird niemand anders sein als Gott selbst. Und das ist die Seite, die uns Johannes zeigt. Johannes stellt uns vor, dass der Herr Jesus dieser Spross, der Ewige, dass er der Sohn Gottes, dass er Gott selbst ist, Gott gepresen in Ewigkeit. Und so finden wir in diesen vier Evangelien gewissermaßen direkt angekündigt aus dem Alten Testament, dass die Herrlichkeit des Herrn Jesus eine universelle Herrlichkeit ist. Natürlich können wir sie nicht beschränken auf diese vier Seiten. Aber diese vier Seiten, eben, dass er Messias ist, dass er Knecht ist, dass er Mann ist, dass er Mensch ist, dass er der Gott selbst ist, der ewige Sohn Gottes, dass er Yahweh selbst ist, der zu seinem Volk gekommen ist. Das wird uns in diesen vier Evangelien in wunderbarer Weise vorgestellt. (00:06:04) Und Matthäus zeigt ihn als Messias, aber nicht nur als Messias. Und darauf möchte ich mal diesen Podcast beschränken, sondern in dem ersten Vers wird er gleich in zwei Herrlichkeiten eingeführt. Und das dürfen wir nicht übersehen, dass alle vier Evangelien, obwohl sie unzählige Herrlichkeiten der Person des Herrn Jesus zeigen und vorstellen, sich doch, diese vier Evangelien, konzentrieren jeweils auf zwei Herrlichkeiten, die Hand in Hand miteinander gehen. Und bei Matthäus ist es Buch des Geschlechts Jesu Christi des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Sohn David haben wir schon gesehen, das ist der Messias, das ist der wahre Sohn Davids. Hier geht es nicht einfach darum, dass er Salomo ist, denn der Herr Jesus ist nicht Salomo. Es geht also nicht um den historischen Sohn Davids, sondern es geht um einen Titel, der für die Juden klar war. Sie erwarteten den Messias, den Sohn Davids, den König. Das ist der Herr Jesus. Aber der Herr Jesus wurde abgelehnt. Er wurde nicht angenommen als dieser Sohn Davids. Das finden wir schon von Anfang an. Kapitel 2, wo der Herr Jesus geboren worden war und man ihn nicht in Empfang nahm. (00:07:05) Ja, als man hörte, dass der König, wie es ausdrücklich dort heißt, geboren wurde, da kam Erschütterung auf. Da kam Ohnmacht auf. Ja, die ganze Stadt lebte dann in Erschütterung und war eben nicht mehr froh, sondern im Gegenteil. Man war erschrocken, man war bestürzt, wie es in Matthäus 2 Vers 3 heißt, dass der König geboren worden war. Und dann schickt Gott eben, weil er verworfen wurde, weil er zunehmend verworfen wurde, schickt er schon in Kapitel 2 Fremde, die vor dem Herrn Jesus niederfallen, Magier, die ganz entfernt aus dem Osten gekommen sind. Und das ist genau das, diese zweite Seite, dass er der Sohn Abrahams ist. Das Kennzeichen von Abraham ist, dass er zum Segen für alle Nationen sein sollte. Und das ist der Herr Jesus. Er ist, weil er verworfen worden ist, ist er von Gott eingesetzt worden als derjenige, der zum Segen für alle Nationen ist. (00:08:01) Wir finden das vorgebildet, prophezeit in Jesaja 49. Da sagt der Herr Jesus, prophetisch ich aber sprach in Vers 4, umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt. Und dann ist die Antwort Gottes, es ist zu gering, dass du mein Knecht seist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen. Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde. Dieser Vers oder diese Verse zeigen, dass der Jesus sich umsonst um sein Volk abgemüht hatte. Sie haben ihn, obwohl er in solcher Liebe zu ihnen gekommen ist, haben sie ihn einfach nicht angenommen. Aber dann hat Gott gesagt als Antwort nicht einfach Gericht über Israel. Ja, das kommt oder das ist gekommen. Und da sehen wir heute, dass Israel eben nicht das Volk Gottes ist, mein Volk, sondern Lo-Ammi, mein Nicht-Volk. Sondern dass Gott als Antwort gesagt hat, das ist zu wenig, dass du nur Knecht über mein Volk Israel, die Söhne Jakobs, die Stämme Jakobs bist. (00:09:03) Nein, ich habe dich zum Licht der Nationen gesetzt. Er ist jetzt wie Abraham der Segen für die ganze Welt, für alle Nationen. Und gerade das finden wir im Matthäus-Evangelium immer wieder. Schon in dem Geschlechtsregister, wo wir vier Frauen finden, die aus den Nationen kamen. Kapitel 2, wenn das Volk ihn nicht angenommen hat, dann schickt Gott diese Männer aus dem entfernten Osten. Heiden, die, wenn das Volk sich nicht vor ihm niederwarf, doch die sich vor dem Herrn Jesus niederwarfen. Und so finden wir das fortgeführt in den weiteren Kapiteln, wo wir sehen, gerade je größer die Ablehnung des Herrn Jesus von Seiten seines Volkes und der Führer seines Volkes war, umso mehr zeigt Gott, dass es aber solche gab aus den Nationen, die im Glauben zu dem Herrn Jesus gekommen sind und ihn als Messias und als Retter angenommen haben. Ein wunderbares Evangelium. Einerseits König über ein Volk und das wird der Herr Jesus sein im tausendjährigen Reich. Da wird er regieren als der Sohn Davids, als der wahre David, als der Spross der Messias. (00:10:01) Aber wir finden ihn eben auch als den Sohn Abrahams, der zum Segen ist, eben nicht nur für ein Volk, dessen Segen nicht beschränkt werden kann, sondern der sich ausbreitet, wie es bei Josef heißt, über die Mauer hinaus geht und deshalb zum Segen ist für alle Nationen. Und das alles eine Person, Christus. Ist er eigentlich auch dein Retter? Ist er dein Herr, der, der auch zu uns gekommen ist, die wir aus den Nationen kommen, um uns zu erretten, um uns zu Gott zu führen, damit auch wir ihn, diesen Herrn der Herrlichkeit, anbeten?
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Artikelreihe: Durch die Bibel gehen (Neues Testament): ein Überblick über Gottes Gedanken

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