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(00:00:00) In 1. Mose 44 lernen wir dann, dass die Brüder von Josef unter ganz besonderen Druck geraten. Das ist ein Vorbild auf die furchtbare Drangsalszeit, in die die Nachkommen Jakobs, das Volk Israel, der Überrest Judas kommen wird. Sie haben ihren eigenen Messias verworfen. Sie haben ihn an das Kreuz gebracht. Sie haben damals gerufen nach Matthäus 27, Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder. Und genau das wird bei ihnen buchstäblich passieren. Zacharia zeigt uns, dass zwei Drittel von ihnen, die in diese Drangsalszeit, in diese 70. Jahrwoche Daniels, besonders in die letzte Hälfte, dreieinhalb Jahre, kommen werden, dass sie unter furchtbare Drangsale kommen und zwei Drittel von ihnen dabei umkommen werden, sterben werden. Und hier finden wir, dass diese Drangsal von Josef selber letztlich ausgeht. Christus selbst wird sie in diese Drangsal bringen, nicht um sie umkommen zu lassen, sondern erstens um die Spreu eben von dem Korn zu trennen, um deutlich zu machen, (00:01:06) dass da wirklich Gläubige sind, die bereit sind zu leiden. So wie sie Christus verlassen haben, ihn verworfen haben, so werden sie jetzt solche sein, die eben unter den Folgen dieser Verwerfung selber leiden müssen. Wir sehen hier, dass Josef dafür sorgt, dass sein silberner Kelch in den Getreidesack des Jüngsten gelegt wird, um einen Anlass zu bekommen, sie wieder auf dem Heimweg zurückzuholen und ins Gefängnis zu stecken. Und so kommt es, dass sie zurückkehren müssen, dass dieser Vorwurf erhoben wird, dass geprüft wird und man dann eben feststellt, in der Tat, da ist sozusagen dieser silberne Kelch gestohlen worden. Sie kommen also in Drangsale wegen einer Sache, die sie selbst gar nicht begangen haben. So wird das mit dem künftigen Überrest sein. Dieser künftige Überrest selbst hat ja überhaupt nichts Böses getan, sondern sie müssen unter den Folgen ihres Volkes, das, was sie 2000 Jahre zuvor getan haben, müssen sie leiden, (00:02:07) weil dort in diesem Selbstbewusstsein, in dieser Selbstüberhebung gesagt worden ist, sein Blut komme über uns und über unsere Kinder. Dann kommen Judah und seine Brüder in das Haus Josefs. Judah war derjenige, der seinem Vater versprochen hat, ich lege meine Hand dafür ins Feuer. Ich übernehme die Bürgschaft, dass Benjamin der Jüngste wieder zurückkommt. Nachdem Josef eben nicht mehr lebte aus Sicht des Vaters, nachdem sie eben diese Lüge verbreitet hatten und sie wahrscheinlich inzwischen auch dachten, der wird nicht überlebt haben, war Benjamin der Einzige von dieser geliebten Frau von Rahel, der noch übrig geblieben war. Und deshalb wollte Jakob eben auch diesen Jüngsten nicht aufgeben, nicht abgeben. Und jetzt ist Judah, der eine führende Rolle bei dem Verkauf gespielt hat, der diese Idee eben hatte, der übernimmt jetzt die Verantwortung und er sagt in Kapitel 44 Vers 16, (00:03:05) Was sollen wir meinem Herrn, also Josef, sagen? Was sollen wir reden? Wie uns rechtfertigen? Gott hat die Ungerechtigkeit deiner Knechte gefunden. Siehe, wir sind die Knechte meines Herrn. Mit anderen Worten, Judah übernimmt Verantwortung für die Ungerechtigkeit, die sie einmal übernommen haben, die sie vollführt haben. Nicht, dass er das hier bei Namen nennt, dass er deutlich macht, was genau geschehen ist, was sie mit ihrem Bruder gemacht haben, dass sie ihn verkauft haben, dass sie so getan haben, als ob er tot wäre. Aber doch hat man den Eindruck, sie sprechen hier, er spricht hier über ihre Ungerechtigkeit. Im weiteren Verlauf ab Vers 18 zeigt er dann, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass sie mit Benjamin, dem Jüngsten, gekommen sind, dass das der einzige Sohn eben noch war von der Mutter Rahel und dass er die Bürgschaft für diesen Jüngsten übernommen hat. Er ist also jetzt bereit, nachdem sie damals bereit waren, den Bruder einfach zu verkaufen, hinzugeben, ist er jetzt bereit, (00:04:03) an die Stelle des Beschuldigten zu treten, das zu übernehmen, was sie damals nicht getan haben, wo sie einfach mutwillig ihren Bruder verkauft haben. Und das ist genau das, was in der Zukunft einmal geschehen wird. Dieser Überrest wird Verantwortung übernehmen, wird sagen, wir haben den Messias umgebracht. Sie werden sagen, er ist für uns gestorben, Jesaja 53. Und wir haben das gesehen und wir haben ihn einfach sterben lassen. Wir haben einfach nicht dafür gesorgt, dass er befreit wird aus den Händen der Führer und aus den Händen der Nationen. Diese Verantwortung wird der künftige Überrest übernehmen. Und dann werden sie erkennen, eben, dass es ihr eigener Messias war, den sie an das Kreuz gebracht haben. Kapitel 45 zeigt dann, wie Josef sich nicht mehr bezwingen kann. Und das zeigt uns das Herz des Herrn Jesus. Er ist niemand, der sich irgendwie freut über die Qualen, die Menschen haben. Auch erst recht nicht über diese Drangsaal, in die sein eigener Überrest kommen wird. (00:05:03) Ja, in die er sie hineinbringen wird. Wir sehen, wie in 45 Vers 1, Josef sich nicht mehr bezwingen kann vor allen, die um ihn standen. Der rief, lasst jedermann von mir herausgehen. Er möchte sich jetzt seinen Brüdern zu erkennen geben. Und das tut er dann auch. Er hob seine Stimme mit Weinen und Josef sprach zu seinen Brüdern. Ich bin Josef, lebt mein Vater noch? Die Brüder sind natürlich total erschrocken, dass jetzt ihr eigener Bruder vor ihnen steht. Und deshalb sagt er zu ihnen, und nun betrübt euch nicht und zürnt nicht über euch selbst, dass ihr mich bis hierher verkauft habt. Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. Ja, er ist der Erhalter des Lebens geworden. Das ist der Herr Jesus auch durch das Werk auf Golgatha. Dadurch hat er uns ewiges Leben schenken können. Oder Gott hat uns das auf der Grundlage seines Werkes tun können. Und so sehen wir hier, dass die Verantwortung des Menschen und der Ratschluss Gottes nebeneinander gestellt werden. (00:06:04) Nach der Verantwortung war das Volk der Juden verantwortlich, genauso wie wir aus den Nationen in der Person der Römer, die den Herrn Jesus an das Kreuz gebracht haben, die ihn gekreuzigt haben, buchstäblich. Nach unserer Verantwortung haben wir ihn umgebracht, ihn an das Kreuz gebracht. Und zugleich ist es der ewige Ratschluss Gottes, der dazu führt, dass der Herr Jesus gestorben ist und damit zum Erhalter des Lebens geworden ist. Hier in Kapitel 45 finden wir dann auch, dass Josef und Benjamin miteinander verbunden werden. Da heißt es in Vers 13, berichtet meinem Vater all meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt und eilt und bringt meinen Vater hierher herab. Also erstens, er war jetzt in der Herrlichkeit. Ägypten hier in diesem Kapitel spricht also auch von dem Himmel, spricht von der Herrlichkeit, die der Herr Jesus im Himmel, als auch auf der Erde, als der Regent dieser Erde haben wird, (00:07:01) heute eigentlich schon besitzt, aber noch nicht sichtbar besitzt. Und es darf uns erfreuen, dass wir Gott, unser Vater, etwas von dieser Herrlichkeit des Herrn Jesus auch weitergeben dürfen. Dann heißt es weiter, er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte und Benjamin weinte an seinem Hals. Das heißt, hier haben wir Josef und Benjamin, die zusammengeführt werden. Und das sind genau die beiden Seiten der Person des Herrn Jesus Josef, besonders der, der leiden musste, der dann aber verherrlicht wird und Benjamin derjenige, der regieren wird. Das wird in der Weissagung in 1. Mose 49, wird das noch ganz deutlich, dass Benjamin ein Bild ist von dem Herrn Jesus, wie er in das Tausendjährige Reich kommen wird, um zu regieren, um zu herrschen. Und nur wenn der leidende Christus und der verherrlichte Christus, der herrschende Christus, wenn sie miteinander verbunden sind, erst dann kann sozusagen die Erlösung des Volkes Israel stattfinden. Erst wenn sie erkennen werden, dass derjenige, den sie an das Kreuz gebracht haben, (00:08:02) derjenige ist, der der Messias Gottes ist, der der Herrscher ist, der von Gott anerkannt worden ist und ausgewählt worden ist zu herrschen. Erst wenn sie diese Verbindung ziehen, dann werden sie errettet und erlöst werden. Und so finden wir dann in Kapitel 46, dass Israel, also Jakob, in der von Gott gegebenen Namensgebung ans Ziel kommt. Wir verstehen sehr gut, dass es einer besonderen Überredung bedarf, dass er, Jakob, jetzt wieder aus dem Land hinaus geht. Denn eigentlich hatte Gott das Land Kanaan, ja Israel, versprochen und da sollten sie sich aufhalten. Wieso sollte er jetzt nach Ägypten ziehen? Und deshalb erscheint Gott ihm in dieser besonderen Weise, wie es in 46 Vers 2 heißt. Und Gott redete zu Israel in den Gesichtern der Nacht und sprach Jakob, Jakob. Das heißt, Gott offenbart sich ihm in dieser besonders eindrucksvollen Weise, wo er zweimal seinen Namen nennt. Und er sprach, ich bin Gott, der Gott deines Vaters. (00:09:02) Fürchte dich nicht nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer großen Nation will ich dich dort machen. Das wird dann erfüllt in 2. Mose 1, finden wir in Vers 12. Und es ist zugleich die Erfüllung dessen, was Gott dem Großvater, also Abraham, schon gesagt hat. Wir lesen in 1. Mose 15, dass ihm Gott dort vorhersagt, Vers 13. Du sollst sicher wissen, dass deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das nicht das ihre ist, und sie werden ihnen dienen und sie werden sie bedrücken 400 Jahre. Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen werden. Danach werden sie ausziehen mit großer Habe. Sie werden also in ein Land kommen, wo sie Fremde sind. Nicht Kanan, was ihr Land sein sollte, sondern ein fremdes Land, das ist Ägypten. Und dorthin bringt Gott Jakob. Und doch ist Jakob am Ziel, ist Israel am Ziel. Denn das Ziel von Israel ist Josef. Wir haben gesehen in 1. Mose 37, dies ist die Geschichte Jakobs Josef. (00:10:02) Josef ist der Inhalt des Lebens Jakobs, Israels. Und so wird für das Volk Israel, Jakob Israel, das Volk Israel, ist das Ziel bei Josef, bei dem wahren Josef zu sein, bei Christus. Zugleich finden wir hier, wenn sie jetzt mit ihren Familien nach Ägypten gehen, da werden die einzelnen Familien Kapitel 46 beschrieben, dass sie zu Josef gehen, dass das ein Bild der heutigen Zeit ist, wo eben diejenigen, die an Gott glauben, nicht in Israel sind, in Kanan sind. Nicht das Volk Israel, das irdische Volk Gottes bilden, sondern dass sie gewissermaßen in Ägypten im himmlischen Bereich sind, da wo Christus heute weilt, der Verherrlichte. Und dass wir eben in diesem Bereich des himmlischen heute sein dürfen und unser Zuhause haben dürfen. Wunderbar, dass wir heute schon mit Christus verbunden sind und dort sein können, wo er ist, im Himmel. Ob wir diese Segnungen dann auch genießen, wie hier Josef seinem Vater einen besonderen Bereich gibt im Land Gosen, (00:11:06) den besten Bereich, da dürfen wir sein, in dem besten Bereich, den Gott für uns vorgesehen hat, wo die himmlischen Segnungen sind, wo wir sie genießen können und wo wir uns fragen müssen, ob wir diese Segnungen wirklich genießen.
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Artikelreihe: Durch die Bibel gehen (Altes Testament): ein Überblick über Gottes Gedanken

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