Heilig und untadelig

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Der Charakter Gottes selbst wird in dem beschrieben, was den Heiligen zugeschrieben wird. Gott kann kein Wohlgefallen finden außer in dem, was Er selbst ist und was Ihm selbst moralisch gleicht. Tatsächlich ist das ein allgemeiner Grundsatz: Ein anständiger Mensch kann keine Freude an dem Kontakt mit einem Menschen haben, der ihm hinsichtlich des Anstandes nicht ähnlich ist. Und mit viel umfassenderer Berechtigung kann Gott das nicht ertragen, was im Widerspruch zu seiner Heiligkeit steht. Denn als Folge seiner Natur kann Er sich nur mit dem umgeben, was Er liebt und woran Er Freude hat.

Aber vor allem und vor allen anderen ist es Christus, der dieses Wohlgefallen besitzt. Er ist persönlich das Bild des unsichtbaren Gottes (Kol 1,15). Liebe, Heiligkeit, fleckenlose Vollkommenheit in allen seinen Wegen sind in Ihm vereint. Und Gott hat uns in Ihm auserwählt.

Im vierten Vers finden wir diese, unsere Stellung. Zunächst einmal stehen wir vor Gott. Er führt uns selbst in seine Gegenwart ein. Die Liebe Gottes muss dies tun, um sich selbst zufriedenzustellen. Die Liebe, die in unsere Herzen ausgegossen wurde (Röm 5,5) und die sich somit in uns befindet, muss sich auch in dieser Stellung wiederfinden, damit sie ihre vollkommene Erfüllung vor Ihm erhält. Und nur hier ist das vollkommene Glück zu finden. Aber damit dies möglich ist, müssen wir Gott gleichen. Er hätte uns nicht in seine Gegenwart bringen und uns dort annehmen können, um aus uns Gegenstände seiner Freude zu machen, wenn wir nicht solche gewesen wären, an denen Er sein Wohlgefallen hätte finden können.

Er hat uns daher auserwählt in Christus, damit wir heilig und untadelig vor Ihm seien in Liebe. Er selbst ist heilig in seinem Charakter, untadelig in allen seinen Wegen und Liebe in seiner Natur. Es handelt sich um eine Stellung vollkommenen Glücks in der Gegenwart Gottes. Wir gleichen Gott, und das in Christus, dem Gegenstand und Maßstab göttlicher Zuneigung. Auf diese Weise findet Gott seine Freude in uns. Und wir besitzen eine Natur, die der seinen gleicht, was die moralischen Eigenschaften betrifft. Dadurch sind wir fähig, voll und ganz und ohne Hindernis diese Natur zu genießen – wir genießen sie in ihrer Vollkommenheit in Ihm.

 

Entnommen aus: Synopsis über Epheser 1

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