Da sein, wo Gott uns haben möchte

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Zunächst lehnte Jona ab, das zu tun, wovon er wusste, dass es Gottes Wille war. Ist das nicht von uns allen wahr? Aber Gott brachte Jona zur Vernunft zurück und befreite ihn.

Gedemütigt und geläutert kam Jona aus den Tiefen des Meeres, jedoch wohl nicht zerbrochen, denn das abschließende Kapitel dieses Buches zeigt uns, dass er noch immer viel zu lernen hatte. Aber er hatte die Macht Gottes erfahren, die den niederwirft, der sich gegen seinen Willen erhebt. Er war jetzt überzeugt, dass, komme was da wolle, Gott niemals einen der Seinen verstößt ...

Wir müssen nicht denken, dass der große Fisch während der drei Tage und Nächte der Gefangenschaft Jonas an einer Stelle blieb; doch wohin er sich auch immer bewegt haben mag, das Auge des Schöpfers war auf ihm und er wurde so geleitet, dass er den Propheten genau da an das Land spie, wo Gott ihn haben wollte ...

Der Gehorsam dieser niedrigsten Kreaturen, von denen uns die Schrift berichtet, ist von tiefer Belehrung. Als der Herr Jesus auf der Erde einen Fisch mit einem Stater im Maul haben wollte, kam genau dieser und kein anderer Fisch an die Angel des Petrus (Mt 17,27). Das Eselsfüllen, auf dem noch nie jemand gesessen hatte – ein ungezähmter Neuling für den Dienst – trug den Herrn gehorsam durch die Straßen Jerusalems, obwohl sie von einer lärmenden Volksmenge umgeben waren (Mt 21,1-11). Weder für den Schreiber noch für den Leser wäre es klug gewesen, dieses Eselsfüllen zu besteigen! Auf die gleiche Weise war auch dieses Riesentier des Mittelmeeres an der befohlenen Stelle, als Jona aus dem Schiff geworfen wurde; es trug Sorge für ihn während der von Gott bestimmten Zeit; und es entließ ihn zu der Zeit und an dem Ort, wie Gott es von ihm verlangte ...

Wir können Gott nur dann nützlich sein, wenn wir genau da sind, wo Er uns haben will. Er kennt das richtige Land, in dem wir dienen sollen, die richtige Stadt und die richtige Zeit. Büro, Firma, Fabrik oder zu Hause – wo immer es auch sein mag, wenn es sein Platz für uns ist, können wir nur dort geistlicherweise gebraucht werden. Und selbst wenn wir an dem richtigen Ort sind, brauchen wir stündlich die Leitung des Geistes für das, was wir tun oder sagen sollen. Eigentlich sind das einfache Lektionen; leider werden sie von uns nicht automatisch gelernt und praktiziert.

 

Aus: Der Prophet Jona von W. W. Fereday (Ernst-Paulus-Verlag)

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