Ein Blinder lernt zu sehen

Lesezeit: 2 Min.

Und Jesus hob an und sprach zu ihm: „Was wollst du, dass ich Dir tun soll?“ Der Blinde aber sprach zu ihm: „Rabbuni, dass ich wieder sehend werde“ (Markusevangelium, Kapitel 10, Vers 51).

Wir können vieles von der Antwort dieses Blinden lernen:

1) Seine Antwort ist von Ehrfurcht geprägt. Der Blinde weiß, wen er vor sich hat. Er sagt „Rabbuni“ und wählt damit eine Anredeform, die Wertschätzung ausdrückt. Er sagt nicht respektlos „Jesus“, wie ich „Peter“ oder „Monika“ sage, sondern er weiß, dass er mit dem Sohn Davids, dem verheißenen Messias spricht. Ist uns in unseren Gebeten immer bewusst, mit wem wir es zu tun haben? „Er ist dein Herr, so huldige ihm!“ (Psalm 45, Vers 12).

2) Seine Antwort ist klar und eindeutig. Er erzählt nicht den Ursprung seiner Behinderung, nicht die Schwierigkeiten, die für ihn damit verbunden sind. Er formuliert seine Antwort konkret und auf den Punkt gebracht und nennt sein Problem mit Namen. - Ist mein Gebet auch so klar und eindeutig? Weiß ich auch, was ich meinem Herrn sagen will? Ist die Formulierung meiner Bitten und Anliegen auch so konkret und zielgerichtet?

3) Er ist sich seiner Not bewusst. Er nennt seine Behinderung mit Namen, wie schwer ihm das auch geworden ist. Es ist demütig genug, sich vor den Augen des Herrn Jesus völlig bloß zu stellen. - Kenne ich auch diese Haltung? Nenne ich Ihm im Gebet auch meine Sünden, mein Versagen, meine Schwachstellen unbeschönigt? Oder bin ich dazu vielleicht zu stolz?

Der Her Jesus wusste alles. Er kannte den Zustand und die Situation des Blinden genau. Und doch wollte Er von ihm selbst hören, was Er ihm tun sollte. Wie gut, dass der Blinde darauf eine Antwort hatte. Seine Heilung hing davon ab.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Zwei Blinde werden sehend Manuel Seibel "Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids!" (Mt 9,27) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Blinde sehen Manuel Seibel "Blinde werden wieder sehend, und Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt" (Mt 11,5) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Sehen, sinnen und sagen Daniel Melui „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! Und tu sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund!“ (5. Mo 4,9) Artikel lesen
Markus 11,1-6 Manuel Seibel Nach dem Auftakt der letzten Etappe vor den Leiden des Kreuzes in Jericho erfüllt Gott eine Weissagung im Alten Testament, seinem Sohn einen Ehrenplatz in Jerusalem zu geben. Dieser reitet in Demut auf einem Eselsfüllen in Zion ein. Podcast anhören
Wir sehen aber Jesus Carsten Verwaal In Hebräer 2,9, in der Bibel, heißt es: „Wir sehen aber Jesus.“ Vielleicht sagst Du: Ich sehe Ihn aber nicht! Stimmt, mit unseren physischen Augen können wir Ihn momentan nicht sehen. Das aber meint dieser Vers auch nicht. Artikel lesen
Wir möchten Jesus sehen - als unseren Sündenträger (Teil 3) Arno C. Gaebelein Der Sohn Gottes, der wahrhaftige Gott und das Ewige Leben, kam auf diese Erde mit dem einen großen Vorsatz für unsere Sünden zu sterben. Das Ziel der Krippe war das Kreuz. Artikel lesen