Vier Wunder in drei Versen

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„Damit ihr völlig zu erfassen vermögt mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt sein mögt zu der ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt“ (Eph 3,18-20).

Einleitende Worte
Spektakulär muss es sein. Aufsehenerregend. In der Regel neigen wir dazu, Wunder auf rein äußerliche, übernatürliche Ereignisse zu beschränken. In unseren Tagen aber – den letzten Tagen (2. Tim 3,1) – offenbart Gott sich nicht primär durch Zeichen und Wunder. Das hat Er in den ersten Tagen der christlichen Epoche getan, wie der Anfang der Apostelgeschichte zeigt. Auch in der Zukunft wird Gott wieder durch Wunderwerke sprechen (Heb 6,5). Ein Grund mehr für uns heute, intensiver in Gottes Wort nach Wundern zu schauen (Ps 119,18). Dabei wissen wir, dass die Wunder Gottes zu zahlreich sind, um sie aufzuzählen (Ps 40,6).

Vier Wunder
Paulus durfte über das Geheimnis des Christus schreiben: Christus und seine Versammlung. In den Bitten, die Paulus in seinem Gebet äußert, können wir vier Wunder erkennen:

  • Wir dürfen etwas erfassen, was der natürliche, maximal dreidimensional fassende Mensch nicht erfassen kann (V 18; vgl. Hiob 11,7).
  • Wir dürfen etwas erkennen, was unsere Erkenntnis übersteigt (V 19).
  • Wir dürfen als unvollkommene Menschen erfüllt sein zu der ganzen Fülle Gottes (V 19).
  • Wir dürfen etwas erfahren, was über unser Bitten und Denken hinausgeht (V 20).

Diese Wunder des Wortes Gottes erregen kein Aufsehen, keine Sensationslust, sondern führen uns zu Dankbarkeit und Demut.

Dankbarkeit

Aus der höchsten Höhe in unsere Lebenspraxis: Der, „der über alles hinaus tun kann, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken“, hilft uns in unseren Alltagsbeziehungen, auf die Paulus im zweiten Teil des Briefes zu sprechen kommt.

Demut

Paulus, der dieses Geheimnis wohl am tiefsten kannte, nennt sich den Allergeringsten von allen Heiligen. Er war von dem Geheimnis des Christus so beeindruckt, dass er seine Knie beugte, um zu beten. Kaum vorstellbar, dass wir etwa eine andere Reaktion zeigen könnten.

Fazit

Bin ich in einem inneren Zustand, dass Christus praktischerweise in meinem Herzen wohnen kann? Dann darf ich mehr von dem Geheimnis des Christus – diesem Wunder – verstehen.

„Ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen“ (Eph 3,21).

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