Keine Leitung durch Normen und Gewohnheiten dieser Welt (2)

Lesezeit: 2 Min.

Diese frühen jüdischen Christen waren noch allzusehr von den üblichen Gedanken der Welt beherrscht, und weil sie dadurch von der Welt befleckt waren, verachteten sie den Armen. Der Glaube an den Herrn Jesus hätte sie leiten sollen und nicht die Normen und Gewohnheiten der Welt. Obwohl Er der Herr der Herrlichkeit war, ließ Er sich allezeit zu den Armen und Waisen herab. Armut und Bedürftigkeit vertragen sich schlecht mit der Herrlichkeit des Menschen, aber mit der göttlichen Herrlichkeit sind sie sehr wohl vereinbar.

Wenn folglich ein reicher Jude, selbstbewusst und prächtig gekleidet, ihre „Synagoge“ betrat, begegnete man ihm mit unterwürfiger Aufmerksamkeit, und das galt, wie es scheint, ebenso sehr für Christen wie für Nichtchristen. Trat ein armer Mann ein, wurde er schlicht in eine dunkle Ecke verwiesen. Das war nach der Weise der Welt ganz natürlich, aber zu dem Glauben an Christus passte das ganz und gar nicht. Sie mochten sich bei diesem Verhalten zu Richtern über Menschen machen, aber dadurch erwiesen sie sich als „Richter mit bösen Gedanken“.

In den Versen 5-7 erinnert Jakobus seine Brüder an den wirklichen Sachverhalt (Jak 2,5-7). Die reichen Juden waren zumeist stolze Widersacher Christi und Seines Volkes, und sie lästerten Seinen ehrenwerten Namen. Die Auswahl Gottes war vorwiegend auf die Armen gefallen. Die Worte des Apostels in 1. Korinther 1,26-31 stimmen hiermit überein. Diese auserwählten Armen – wahre Christen – waren reich im Glauben und Erben des künftigen Reiches. Wenn man den hochmütigen Lästerern und Verfolgern knechtische Ehrerbietung zollte, weil sie reich waren, den Nachfolgern Christi jedoch verächtlich begegnete, weil sie arm waren, dann bewies das nur die Blindheit und Torheit derer, die so handelten. Sie betrachteten Reiche und Arme mit den oberflächlichen Augen der Welt und nicht mit den tiefer dringenden Augen des Glaubens.

Beitrag teilen

Artikelreihe: Unterscheidungen (Jak 2)

Verwandte Artikel

Keine Unterscheidungen zulassen (1) William Kelly Jakobus muss in scharfer Form tadeln, dass die Christen aus dem Judentum Unterschiede machten zwischen solchen, die reich waren, und solchen, die arm waren. Diskriminierung hat nicht nur mit Reichtum zu tun, sondern kann sich auch auf soziale und ... Artikel lesen
Warnung vor weltlichen Unterscheidungen (3) Hamilton Smith Jakobus muss in scharfer Form tadeln, dass die Christen aus dem Judentum Unterschiede machten zwischen solchen, die reich waren, und solchen, die arm waren. Diskriminierung hat nicht nur mit Reichtum zu tun, sondern kann sich auch auf soziale und ... Artikel lesen
Die Fußball-WM – was Christen tun können (FMN) Manuel Seibel Am 9. Juni dieses Jahres ist es wieder so weit. Die nächste Fußball-Weltmeisterschaft steht auf dem Programm. Und dieses Jahr ist Deutschland der Ausrichter. Anlass genug, einmal die Frage zu stellen, was Christen für eine Beziehung zu diesem ... Artikel lesen
In einer Welt von Krisen den Glauben ausdrücken: durch das Vaterunser? Manuel Seibel Wir leben in einer Zeit, die durch viele Krisen politischer und ökonomischer Art geprägt ist. Wie wichtig ist es da, sich auf den Glauben zurückzubesinnen! Nun schlägt die Evangelische Kirche in Hessen vor, das mit dem "Vaterunser" zu tun, in ... Podcast anhören
Der Trost der Gnade in einer kalten Welt Charles H. Mackintosh "Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht" (Röm 8,30). Artikel lesen
Der Weltjugendtag in Köln – Lektionen für bibeltreue Christen Manuel Seibel Ende August 2005 fand in Köln der Weltjugendtag der Römisch-Katholischen Kirche statt. Eine Woche lang beherrschte dieses Ereignis die Medien. Über eine Million Teilnehmer zählte der Abschlussgottesdienst, der von Papst Benedikt XVI. zelebriert ... Artikel lesen