WICHTIG: Der Blick auf den Herrn

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Ich möchte in Kürze einige Gründe vorstellen, warum die Betrachtung unseres Herrn und die Beschäftigung mit Ihm so unendlich wichtig für uns ist

Geistliches Wachstum

Um wachsen zu können, braucht jeder Mensch die richtige Nahrung. Und das gilt selbstverständlich auch für das geistlich Wachstum. Wenn wir uns nicht von dem Herrn Jesus nähren, dann verhungern wir in unseren Seelen. „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“ (2.Pet. 3,18) Dabei geht es nicht nur um eine Erkenntnis des Herrn durch unseren Intellekt, den wir sicherlich auch für unser geistliches Wachstum benötigen, sondern es geht vielmehr darum, dass wir das, was wir von dem Herrn erkannt und gelernt haben, in unseren Herzen genießen. Das führt dann unweigerlich dazu, dass dies in unserem Wandel sichtbar wird. Das Ziel dieses geistlichen Wachstums ist, dass wir zunächst Freude an dem Herrn haben und als Ausfluss dessen in der Praxis dazu fähig sind, zu dem richtigen Augenblick das Richtige zu tun.

Doch das ist uns nicht möglich, wenn wir uns nicht von Ihm nähren. Inwieweit haben wir diese geistliche Speise aufgenommen, dass wir fähig wären, im richtigen Augenblick das Richtige zu tun?

Der Herr – unser Vorbild!

„Denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.“ (1.Pet. 2,21)

„Diese Gesinnung sein in euch, die auch in Christus Jesus war.“ (Phil. 2,5)

Diese beiden Verse zeigen uns ganz deutlich, dass der Herr unser Vorbild ist, und zwar in unserem Wandel und auch in unserer Gesinnung. Um nun seinen Fußstapfen nachfolgen zu können und seine Gesinnung in uns zu haben, müssen wir Ihn betrachten. Der Herr hat hier auf der Erde in vollkommener Weise gezeigt, wie ein Mensch in allen Umständen so leben kann, dass er Gott damit ehrt und ihm Freude bereitet. Sicher müssen wir erkennen, dass zwischen unserem Wandel und seinem Wandel eine enorme Kluft besteht.

Und wie steht es mit unserer Gesinnung? Ist seine Gesinnung auch unsere Gesinnung? Sind wir auch voll Demut, Sanftmut, Langmut, Barmherzigkeit? Haben wir seine Gesinnung auch in der Verurteilung des Bösen? Diese Dinge können wir nur lernen, wenn wir Ihn betrachten.

Dienst für Gott

Als Christen haben wir den Wunsch, Gott zu dienen. Aber wie auch im natürlichen Bereich, können wir nicht arbeiten, ohne Nahrung aufgenommen zu haben. Im geistlichen Bereich ist daher unbedingt notwendig, dass wir uns mit dem Herrn beschäftigen, wenn wir Gott dienen wollen. Was sollten wir Gott den aus uns selbst bringen? Wir können ihm gar nichts bringen! Oder doch? Eine bekannte Liedstrophe stellt diese Frage und gibt auch die Antwort:

Was können wir Dir dafür bringen,
Gott, welchen Weihrauch nimmst Du an,
Oh, lass uns Dir von Jesu singen,
Er allein dich erfreuen kann.

Wenn wir Gott etwas darbringen wollen, was zu seiner Freude ist, oder wenn wir ihn anbeten wollen, dann müssen wir Christus bringen. Und das können wir nur, wenn wir uns mit Ihm beschäftigt haben.

Hast Du vielleicht auch schon einmal in einer Versammlungsstunde zum Brotbrechen bemerken müssen, dass Du gar nichts hattest, was Du darbringen konntest, dass Du gar nicht teilhaben konntest an der Anbetung der Versammlung? Dann lag die Ursache womöglich darin, dass Du Dich zu wenig mit dem Herrn beschäftigt hast.

Absonderung

Sehr häufig hört man, dass Absonderung Trennung vom Bösen ist, und das ist richtig. Doch das ist nur der negative Aspekt der Absonderung, d.h. weg vom Bösen. Doch es gibt auch den positiven Aspekt der Absonderung, nämlich hin zu Gott, hin zu dem Herrn Jesus.

Wie oft haben wir Probleme damit, uns strikt vom Bösen zu trennen und auch getrennt zu bleiben. Aber es sollte uns nicht verwundern, dass wir damit Probleme haben, wenn wir die positive Seite der Absonderung nicht beachten. Wir können den negativen Aspekt nicht erfüllen, wenn der positive Aspekt uns nicht zieht. Es ist unmöglich, sich vom Bösen getrennt zu halten, wenn das Herz nur vom Bösen gefüllt ist. Aber wenn der Herr unser Herz erfüllt, dann kann der Feind die größten Geschütze auffahren – er wird es dann nicht schaffen, uns zu Fall zu bringen.

Die Beschäftigung mit dem Herrn Jesus ist also die unbedingte Voraussetzung dafür, dass uns die Trennung vom Bösen gelingt. Wenn Christus unser Herz nicht erfüllt, wird etwas anderes den Raum einnehmen, und das kann nur etwas Schädliches sein.

Wir sollten uns sagen lassen, dass sehr viele unserer Probleme daher rühren, dass wir uns zu wenig mit unserem Herrn beschäftigen. Ob es in unserem persönlichen Glaubensleben ist, in unserer Ehe oder in der Versammlung – der Herr ist IMMER die Lösung für jedes Problem. Betrachte Ihn!

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