Lesezeit: 3 Min.
  • 1. Mose 5,21-24: Henoch wandelte mit Gott.
  • Judas 14.15: Henoch zeugte für Gott.
  • Hebräer 11,5: Henoch ging zu Gott, indem er entrückt wurde.

In den Kapiteln 4 und 5 von 1. Mose lesen wir von zwei menschlichen Linien: In Kapitel 4 finden wir die Nachkommenschaft Kains und in Kapitel 5 die Nachkommenschaft Seths. Die erstere ist die Linie des natürlichen (ungläubigen) Menschen, die letztere ist die Linie des Glaubens. Das Natürliche geht dem Geistlichen voraus (vgl. 1. Kor 15,46).

Auffallend ist, dass in beiden Linien mit der siebten Person ein gewisser Gipfelpunkt erreicht wird, sowohl im Bösen als auch im Guten. Es ist, als ob der Heilige Geist bei der siebten Person innehält und sich Zeit nimmt, um sie etwas genauer zu beschreiben.

Auf der einen Seite geht es um Lamech (Kap. 4,19-24), auf der anderen Seite um Henoch (Kap. 5,21-24). In Lamech sehen wir einen gottlosen und gewalttätigen Mann, der hoch von sich denkt; in Henoch dagegen einen Mann des Glaubens, der in Demut seinen Weg mit Gott geht.

Henoch dient uns als Vorbild und Ansporn. Manches im Leben dieses außergewöhnlichen Mannes verdient unsere besondere Beachtung. Dabei denke ich an folgende Punkte:

  • Neben Elia war Henoch der einzige Mensch in der Bibel, der nicht sterben musste. Er wurde entrückt, weil Gott ihn zu sich nahm. - Auch wir Gläubigen warten auf die Entrückung. Wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird Er all die Seinen zu sich in die Herrlichkeit nehmen (vgl. 1. Thes 4,17).
  • Henoch bedeutet „eingeweiht" oder „belehrt". Gott konnte Henoch mehr anvertrauen als allen anderen Menschen, die damals lebten. - Auch wir dürfen heute mit den Gedanken Gottes über die Zukunft der Erde, Israels und der Versammlung vertraut sein (vgl. Off 1,19).
  • Henoch wandelte 300 Jahre lang mit Gott. In dieser Zeit pflegte er eine enge Gemeinschaft mit seinem Gott. - Durch das ewige Leben, das wir besitzen, sind wir in der Lage, Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus zu haben (vgl. Joh 17,3).
  • Henoch zeugte ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte von Ereignissen, die ganz am Ende der Menschheitsgeschichte stattfinden werden (Jud14.15). - Auch wir haben den Auftrag, von der Errettung in Christus und dem kommenden Gericht zu zeugen (vgl. 2. Kor 5,20).
  • Henoch hatte das Wohlgefallen Gottes, weil er ein Leben des Glaubens führte. - Auch wir sollen ein Leben des Glaubens führen, an dem Gott Gefallen findet (vgl. Heb 11,6)
  • Henoch lebte in einer sehr gottlosen Zeit. Aber in dieser schwierigen Zeit lebte er ein gottgeweihtes Leben und zeugte mutig von dem kommenden Gericht. - Auch die Gläubigen heute sind von einer feindlichen Welt umgeben und sollen mutig von Christus und dem kommenden Gericht zeugen (vgl. Phil 2,15).
  • In Henoch, der vor der Flut entrückt wurde, sehen wir ein schönes Vorausbild auf die Versammlung. - So wie Henoch vor dem kommenden Gericht bewahrt wurde, so wird auch die Versammlung entrückt werden, bevor die Gerichte über diese Erde hereinbrechen werden (vgl. 1. Thes 1,10; Off 3,10).

Was hat die Geschichte Henochs dir zu sagen?

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Das Henochbuch (äthiopisches oder erstes Henochbuch; FMN) Manuel Seibel Der Ausdruck „Apokryphen“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet: „verborgen, geheim". Die apokryphen Schriften des Alten und Neuen Testaments gehören nicht zum Kanon des Wortes Gottes. Sie sind nicht inspiriert durch Gott. Artikel lesen
Henoch – ein schönes Beispiel von Saat und Ernte (FMN) Manuel Seibel Gott antwortet auf Henochs treuen Lebenswandel mit seiner Entrückung. Hieran illustriert Er das Gesetz von Saat und Ernte. Artikel lesen
Henoch – der Tod hat seine Macht verloren (FMN) Manuel Seibel Henochs Entrückung zeigt Gottes ausdrücklichen Willen, einen Menschen in den Himmel zu holen, ohne dass dieser durch den Tod gehen muss. Artikel lesen
Henoch – der Siebte von Adam (FMN) Manuel Seibel In Judas 14 sagt der Heilige Geist von Henoch, dass er der Siebte von Adam ist. Man fragt sich: Warum bedarf es einer solchen besonderen Kennzeichnung dieses Mannes Gottes? Artikel lesen
Henoch (2) - Henoch wandelte mit Gott Christian Achenbach „Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg“ (1. Mose 5,24). Artikel lesen
Henoch – ein Sünder wie wir alle (FMN) Manuel Seibel Henoch ist ein Mann aus der frühen Menschheitsgeschichte. In der Bibel lesen wir nicht viel von ihm. Aber das wenige, was berichtet wird, lässt aufhorchen und macht ihn und seine Lebensgeschichte für Christen aller Altersklassen und aller Zeiten ... Artikel lesen