Gute Vorbilder gesucht – 2. Könige 18,3

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Hast Du ein Vorbild, was Dich in Deinem Glaubensleben entscheidend geprägt hat oder noch prägt? Jeder von uns braucht gute Vorbilder. Obwohl man manchmal meint, man würde sie vergeblich suchen, gibt es sie – auch heute noch.

Hiskia ist ein außerordentlich faszinierender König, der im Südreich Juda regierte, kurz bevor auch dieser Teil des Volkes Israel in die Gefangenschaft nach Babylon geführt wurde. Doch unter seiner Herrschaft schenkte Gott noch einmal eine tiefgreifende Erweckung, die dazu führte, dass mit dem Götzendienst radikal aufgeräumt, die Tore des Hauses Gottes wieder geöffnet und der Tempel gereinigt wurde. Gewissermaßen als Höhepunkt dieser Belebung, konnte das Passah nach langer Zeit wieder gefeiert werden.

Damit hatte wirklich niemand gerechnet, aber Gott hatte diese Erweckung in Seiner souveränen Gnade angestoßen.

Dabei ist es doch erstaunlich, dass Hiskia familienbedingt nicht unbedingt das Potenzial hatte, so einen hingebungsvollen und konsequenten Weg mit Gott zu einzuschlagen. Sein Vater war Ahas, ein überaus böser König. Von seiner Mutter wird uns nur der Name, Abija, berichtet. Vielleicht ist ihre Erwähnung schon ein kleiner Hinweis darauf, dass sie möglichweiser ein gutes Vorbild für ihren Sohn gewesen war und ihn in den Sachen Gottes geprägt und für Gott erzogen hatte, so dass er schlussendlich in der Lage war, ein König zu werden, der Gott bedingungslos vertraute.

Er bekommt von Gott selbst ein einzigartiges Zeugnis: „Er vertraute auf den HERRN, den Gott Israels; und nach ihm ist seinesgleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren“ (2. Könige 18,5).

Aus der Geschichte des Königs Hiskia erfahren wir, dass er ein Vorbild hatte, das sein Leben und seinen Glauben geprägt hatte. Viele Generationen vor ihm gab es einen König, den Gott als „einen Mann nach seinem Herzen“ (Apg 13,22) bezeichnete – das war König David.

David war ein König, ein Mann Gottes, der in seinem Leben Höhen und Tiefen erlebt hatte. Er wusste ganz „down“ zu sein, gesündigt zu haben und Gott als einen gerne vergebenden, aber auch ebenso heiligen Gott kennengelernt zu haben. David hatte aber auch erfahren, dass es in der Gegenwart Gottes am schönsten ist. Deshalb lag ihm so sehr der Bau des Hauses Gottes am Herzen, den er aber schlussendlich nicht ausführen durfte, sondern erst sein Sohn Salomo. David hatte eine tiefe Ehrfurcht vor dem HERRN, die auch immer wieder in den vielen Psalmen von ihm zum Ausdruck kommt. Zudem ist er selbst mit seinem Leben ein Vorausbild auf den Herrn Jesus hin.

Nicht nur Hiskia hatte sich David zum Vorbild genommen, auch Josia (2. Kön 22,2) und König Asa (1. Kön 15,11) hatten sich ihren Ur-Ur-Ur…Großvater zum Vorbild genommen. Offensichtlich wurde von Generation zu Generation weitererzählt, was für ein Leben König David mit seinem Gott geführt hatte.

Auch im Neuen Testament gibt es an vielen Stellen gute Vorbilder: Paulus und seine Begleiter waren gute Vorbilder für die Philipper geworden (Phil 3,17). Die Thessalonicher waren für alle Gläubigen in Achaja und Mazedonien ein prägendes Vorbild (1. Thes 1,7). Timotheus sollte ein Vorbild für die Gläubigen sein (1. Tim 4,12) und dadurch einen prägenden Einfluss haben.

Auch Du und ich brauchen gute Vorbilder. Wir dürfen uns Männer und Frauen zum Vorbild nehmen, die ein Leben in Hingabe an den Herrn Jesus gelebt und dadurch bleibende Spuren hinterlassen haben und uns zur Orientierung dienen können.

Das beste Vorbild überhaupt ist natürlich der Herr Jesus selbst, der uns in Seinem Leben Fußspuren hinterlassen hat, denen wir heute noch nachfolgen dürfen (1. Pet 2,21). Sein Vorbild ist hochaktuell und nach 2000 Jahren noch kein Stück veraltet und auf jeden Fall nachahmenswert.

Die Kirchengeschichte erzählt aber zudem auch von vielen Männern und Frauen, die wir uns zum Vorbild nehmen dürfen und deren Geschichte in Biografien aufgeschrieben wurde. Hast Du schon einmal die Biografie über das Leben John Nelson Darbys gelesen – oder Dich mit dem Leben Robert Cleaver Chapmans befasst? Auch das Tagebuch Jim Elliots Im Schatten des Allmächtigen hat schon viele junge und alte Christen zu einem Leben in der Jüngerschaft Jesu ermutigt.

Such Dir gute Vorbilder. Such sie in Gottes Wort, in Deiner Familie, in Deiner Gemeinde, aber auch darüber hinaus zum Beispiel in der Vergangenheit der Gemeinde Gottes. Jeder von uns braucht gute Vorbilder.

Und zum Schluss: Sei Du selbst ein gutes Vorbild in Deiner Familie, Deinem Freundeskreis, in Deiner örtlichen Gemeinde und darüber hinaus. Bete darum, dass Du durch Dein Leben Spuren hinterlässt, durch die andere zum Herrn Jesus geführt und motiviert werden, Ihm nachzufolgen (1. Tim 4,12).

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