Wie gehen wir mit Versammlungsbeschlüssen um?

Lesezeit: 2 Min.

  1. Wenn eine Versammlung gehandelt hat, haben die anderen Versammlungen entsprechend diesem Versammlungsentschluss zu handeln. Es ist ein Binden „auf der Erde“, nicht nur am Ort A! Wir gehen zunächst einmal immer davon aus, dass der Beschluss in Übereinstimmung mit der Schrift, also im Namen des Herrn gefasst wurde, so fehlerhaft wir Menschen sind. Wenn wir nicht davon ausgingen, dass eine Versammlung „im Namen des Herrn versammelt ist“ und so auch handelt, könnten wir gar keine praktische Gemeinschaft mit ihr pflegen. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass man „als Versammlung“ (1. Kor 11,18) zusammenkommt.
  2. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass, wenn Versammlung A gehandelt hat, damit die weltweite Versammlung gehandelt hat. Sonst wäre Versammlung A nicht die Vergegenwärtigung der weltweiten Versammlung – es gäbe mehrere Versammlungen. Aber: „Da ist ein Leib“ (Eph 4,4). Denn die Versammlung in A ist nichts anderes als die weltweite Versammlung, nur dass sie beschränkt ist auf den Ort A. Insofern ist auch kein Beschluss „anzuerkennen“ – nein, die weltweite Versammlung und somit auch jede einzelne (auch die „eigene“!) örtliche Versammlung hat bereits gehandelt, wenn die Versammlung in A gehandelt hat.
  3. Wir müssen immer daran denken, dass ein Versammlungsentschluss sogar im Himmel Auswirkungen hat.
  4. Wenn anderen Versammlungen deutlich wird, dass bestimmte Gesichtspunkte nicht berücksichtigt worden sind, werden sie ein Gespräch mit der betreffenden örtlichen Versammlung führen. Oftmals wissen sie ja bei Weitem nicht alles über den konkreten Fall oder sie sind einseitig informiert worden. Daher ist in Zweifelsfällen immer mit großer Vorsicht vorzugehen.
  5. Stellt sich wirklich heraus, dass ein Beschluss zu Unrecht gefallen ist, muss diese Sache auf das Gewissen der handelnden örtlichen Versammlung gelegt werden, damit sie ihren Beschluss korrigieren kann. Sie hat Autorität an ihrem Ort – und sie allein. Nur sie kann einen falschen Beschluss, sollte er tatsächlich vorliegen, zurücknehmen.
  6. Wenn sich diese Versammlung korrigiert, dann ist auch die neue Entscheidung wieder für alle anderen bindend. Denn die Versammlung hat gehandelt. Bedenken wir, dass wir in Matthäus 18 die Verantwortung der örtlichen Versammlung vor uns haben.
  7. Was aber ist zu tun, wenn jene Versammlung nicht bereit, ihren falschen Entschluss zurückzunehmen? Wenn sie nicht auf biblisch begründete Hinweise durch Brüder von Nachbarversammlungen hört, die sich vielleicht in Geduld um sie gekümmert haben? Dann hört sie auf, Versammlung im biblischen Sinn zu sein. Man kommt dort nicht mehr „als Versammlung“ zusammen, da man Gottes Wort nicht mehr als Autorität und Maßstab anerkennt. Dann – und erst dann – hat ihr Binden und Lösen keine Autorität mehr. Denn nun hat sie aufgehört Darstellung der weltweiten Versammlung am Ort zu haben. So lange aber haben wir in Geduld diese Autorität anzuerkennen und danach zu handeln.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Kann ein Kind Gottes verloren gehen? - Heilssicherheit Gerrid Setzer Werden alle Kinder Gottes das himmlische Zeil erreichen oder werden einige doch noch verloren gehen? Dürfen Kinder Gottes Heilssicherheit haben oder führt das in die Irre? Das Wort Gottes gibt auf diese Fragen eine klare Antwort und vertreibt ... Video ansehen
Wie schmerzt es Gott, wenn ein Mensch "nein" zu Ihm sagt? Manuel Seibel Gott hat die Welt geliebt und sogar seinen eigenen, eingeborenen Sohn gegeben. Wie muss es Ihn ins Herz schmerzen, dass viele Menschen dieses Angebot der Liebe ablehnen. So, wie es Eltern weh tut, wenn ihre Kinder böse Wege gehen. Podcast anhören
Gibt es Gläubige in der Drangsal - und wenn ja, wer sind sie? Michael Hardt Wenn die Entrückung vor der Drangsal stattfindet, wer sind dann die Gläubigen, die diese Zeit erleben werden? Das Alte Testament sagt vorher, dass ein Überrest von Israel umkehren wird. Gott wird das bewirken. Dadurch wird es Nachkommen Abrahams ... Video ansehen
Jürgen Klopp: Gehen, bevor es zu spät ist - Lehren für uns als Diener es Herrn Manuel Seibel Jürgen Klopp ist als Trainer von Bundesliga-Vereinen usw. bislang noch nicht entlassen worden. Er möchte lieber gehen, als gegangen zu werden. Wie sieht es mit uns als Dienern des Herrn aus? Wir alle sind Diener des Herrn (1. Pet 4,10). Und doch ... Podcast anhören
Wie gehen wir mit Kritik um? Manuel Seibel Stiftung Warentest hat die WM-Stadien getestet. Das Urteil ist verheerend! Aber noch haben die Prüfer ihre Ergebnisse nicht präsentiert und erklärt, wissen die Verantwortlichen mit lauten Worten zu sagen, dass die Tests unanständig, unmöglich, ... Artikel lesen
Unvorbereitet in das Abenteuer Tod gehen (Bichsel)? - das ist keine gute Wahl! Manuel Seibel Der bekannte Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel behauptet, er gehe unvorbereitet in das "Abenteuer" Tod. Die Tatsache, dass er es so andeutet, beweist, dass er es nicht tut. Es sollte niemand unvorbereitet am Lebensende stehen. Denn dann ist es ... Podcast anhören