Papst bat um Vergebung

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Immer wieder war zu lesen und zu hören, dass sich Papst Franziskus bei evangelikalen Gemeinden entschuldigt hat für Vergehen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche hatte zum Beispiel am 25. Januar 2016 beim Abendgebet in Rom Angehörige anderer christlicher Konfessionen für das Unrecht, das Katholiken ihnen zugefügt hätten, um Vergebung gebeten.

Das Bewusstsein von Sünde und das Bitten um Vergebung ist grundsätzlich zu begrüßen. „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Joh 1,9).

Kann aber eine Kirche andere Gemeinden um Vergebung bitten? Das ist schon deshalb seltsam, weil wir in Gottes Wort immer nur von der einen Kirche (Gemeinde, Versammlung) lesen. Wie kann sich da eine Gemeinde bei einer anderen entschuldigen? Das ist ja das direkte Sichtbarmachen einer unbiblischen und damit unhaltbaren Situation. Bekenntnis heißt, Falsches einzusehen und zu lassen. Wenn also dieser Schritt glaubwürdig sein soll, müsste der Papst seine Institution auflösen. Sie hat nach dem Wort Gottes keine Berechtigung.

Besonders gefährlich ist aber dieser Schritt des Papstes, weil er damit nicht nur Aufsehen, sondern großes Wohlwollen unter evangelikalen Christen erntet. Beispielsweise würdigte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, diesen Schritt. Er mache Mut ... Es ist seltsam, dass der aktuell amtierende Papst solch eine positive Reaktion vonseiten evangelikaler Christen erhält.

Erkennen sie nicht, dass dies ein Schritt auf dem Weg zur Vollendung der (christuslosen) Einheitskirche ist? Offenbarung 17 und 18 zeigen uns, was ihre Endform ist. Schon in dem Brief an die Versammlung (Gemeinde) in Laodizea zeigt der Herr Jesus, was Er mit dieser Kirche einmal tun wird: sie ausspeien aus seinem Mund (Off 3,16). Und Er fordert alle auf nach Offenbarung 18,4, aus dieser Kirche (in ihrer zukünftigen, anmaßenden Endform) hinauszugehen.

Leider lassen wir uns oft blenden von äußerlichen Entwicklungen, statt einen klaren Standpunkt einzunehmen. Böse Lehre können wir nie gutheißen, selbst wenn sie im Gewand der Nächstenliebe und sogar in einer gewissen Bußfertigkeit daherkommt.

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