Das Herz als Ursprung des Bösen

Lesezeit: 2 Min.

Nicht das, was man isst, macht einen Menschen unrein vor Gott. Natürlich gab es im Judentum Speisen, die einen Menschen gemäß dem Gesetz verunreinigten. Auch durch ein bestimmtes Verhalten oder durch Berühren von Dingen wurde man verunreinigt. Doch diese Verunreinigungen wollte der Herr nun geistlich verstanden wissen. Selbst wir Christen können uns durch äußeres Verhalten innerlich verunreinigen (vgl. 2. Joh 11; 1. Kor 10,18-21). Aber auch dann ist die Verunreinigung letztendlich die Folge eines innerlichen Ungehorsams. Denn die äußerlich sichtbare Tat ist die Folge dessen, was wir innerlich denken, wie wir innerlich zum Wort des Herrn stehen.

Der Urheber jeder Tat ist das Herz. Und dieses war bei den Pharisäern gottlos. Der Herr zeigt in den Versen 19 und 20, was im Herzen vorhanden sein kann. Er bestätigt damit seine früheren Worte: „Ihr Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund" (Mt 12,34).

Dass das Herz von Natur aus böse ist, konnten die Zuhörer schon im Alten Testament nachlesen. Und doch wird bis heute von vielen geleugnet, dass der Mensch von Natur aus böse ist: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen? Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen" (Jer 17,9.10). Hier wird das Problem des Herzens beschrieben, von dem nach Sprüche 4,23 die Ausgänge des Lebens sind. Zugleich wird das Herz hier mit den Handlungen verbunden, die den wirklichen Herzenszustand widerspiegeln.

Wenn das Herz böse ist, kommen auch nur böse Taten hervor. Wenn das Herz durch Gott verwandelt wurde, werden das auch die Handlungen widerspiegeln. Oft sind es die Worte, die den wahren Zustand des Herzens offenbaren. Daher spricht der Herr in Vers 18 vom Mund - und wir wissen aus unserem eigenen Leben, dass unser Mund viel von dem zeigt, was in unserem Inneren los ist. Zwar kann man manches schauspielern, aber auf Dauer ist das nicht möglich. In Jakobus 3 lernen wir, was alles durch den Mund ausgedrückt werden und passieren kann.

Wenn man den Zustand des Herzens erkennt, hört man auf zu meinen, durch menschliche Anstrengungen könne man den Menschen verbessern. Etwas, was böse ist, kann nicht durch fleischliche Versuche besser werden. Es muss in und vor den Augen Gottes beseitigt und gerichtet werden. Man kann das Fleisch nicht verbessern - es ist vollständig wertlos vor Gott.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Die Offenbarung eines bösen Herzens Manuel Seibel „Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen“ (Mt 15,19) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Die Aufgabe des Knechtes in 1. Mose 24 Stefan Drüeke Was ist die eigentliche Aufgabe des Knechtes? Er hat Proben von Abrahams Reichtum bei sich und macht sich auf, um eine Frau für Abrahams Sohn Isaak zu finden: Gold, Silber und schöne Kleider. Diese gut durchdachte Auswahl zeigt er Rebekka, die er ... Video ansehen
Ein Herz für Christus Charles H. Mackintosh In Matthäus 26, diesem ernsten Kapitel, werden uns verschiedene Herzen offenbart. Das Herz der Hohenpriester, das Herz der Ältesten, das Herz der Schriftgelehrten, das Herz des Petrus, das Herz des Judas. Aber da ist noch ein besonderes Herz, das ... Artikel lesen
Christus im Haus Simons, des Pharisäers William J. Hocking Das Haus war gekehrt und geschmückt, aber ach, es war leer! Simon, der Gastwirt, war pünktlich gewesen im Beobachten der Verbote, der Riten und der Zeremonien des Gesetzes. Aber da war keine Liebe in seinem Herzen oder in seinem Hause. Artikel lesen
Ermahnungen aus einem Herzen der Liebe (Röm 12,1a) Manuel Seibel Paulus ermahnt. Aber er tut es aus einem Herzen voller Liebe! Und wir haben diese Ermahnung(en) nötig! Podcast anhören
Ein brennendes Herz William J. Hocking “Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Wege zu uns redete und als er uns die Schriften öffnete?” (Luk. 24,32). Artikel lesen