Selbsttötung keine Sünde?

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Wieder einmal ist man erstaunt über Äußerungen der „Kirche Martin Luthers", der Evangelischen Kirche Deutschlands. Ihr ehemaliger Ratsvorsitzender, Nikolaus Schneider, sagte vor einiger Zeit, Selbsttötung, also Suizid, sei keine Sünde. Wenn jemand keinen anderen Ausweg sehe, als aus dem Leben zu scheiden, dann glaube er, „dass Gott ihn in einer solchen Situation nicht verlassen wird. Ich würde da nicht von Sünde reden."

Was soll man zu solchen Äußerungen sagen? Der Mensch hat kein Recht, über sein eigenes Leben zu bestimmen. Es gab nur eine einzige Ausnahme: „Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen" (nämlich das Leben), konnte der Herr Jesus Christus sagen (Joh 10,18).

Im Unterschied zu uns ist Er nicht nur Mensch, sondern zugleich auch der ewige Gott (Joh 1,1 ff.). Aber sogar als Mensch hat Er von Gott das Recht bekommen, über sein Leben zu verfügen. Wie hat Er es gemacht? Er hat es für andere, für uns in den Tod gegeben. Das war sein Umgang mit dieser Freiheit.

Es ist nicht nur ein Irrtum, sondern eine schlimme Verführung von Menschen und Gläubigen, ihnen zu suggerieren, sie könnten Selbstmord begehen und Gott stünde an ihrer Seite. Er ist der Schöpfer - wir sind seine Geschöpfe. Er bestimmt den Anfang und das Ende unseres Lebens. Es gibt markante Beispiele, wo Menschen versucht haben, sich das Leben zu nehmen, Gott das aber nicht zugelassen hat. In anderen Fällen hat Er es doch zugelassen. Er ist die Allmächtige, der bestimmt, nicht wir.

Es ist ein schlimmes Vergehen an unserer Abhängigkeit von Gott - ob wir sie akzeptieren oder nicht - wenn sich ein Mensch das Leben nimmt. Es gibt Beispiele dafür in der Schrift, dem Wort Gottes. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind negativ besetzt: Saul, Ahitophel, Judas Iskariot. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.

Das heißt nicht, dass Gott nicht die Umstände in vollkommener Gerechtigkeit zu beurteilen wüsste, die einen Menschen in die Hoffnungslosigkeit treiben, wie er meint. Es gibt kranke Menschen, besonders seelisch kranke, deren Suizid vollkommen anders zu beurteilen ist als der eines Christen, der sich selbst in Schwierigkeiten gebracht hat; oder der nicht bereit ist, bestimmte Situationen und Leid aus der Hand Gottes anzunehmen. Gewiss - das ist viel leichter gesagt als verwirklicht. Aber wir wollen uns durch eigenes Erleben nicht dazu verleiten lassen, die Wahrheit Gottes aufzugeben.

Gott weiß vollkommen, wann für den Menschen der Zeitpunkt des Abschiedes gekommen ist. Hoffentlich hat der Mensch bis dahin die Frage seiner Sündenschuld vor Gott in Ordnung gebracht. Dazu ist der Herr Jesus gestorben und hat sein Leben in den Tod gegeben. Ihm sei ewig Dank dafür!

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