Elternwahrnehmung

Lesezeit: 2 Min.

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat die Wahrnehmung der Eltern im Blick auf ihre Kinder der tatsächlichen Denke und Handlungsweise der Jugendlichen (14- bis 17-Jährige) gegenübergestellt. Die Ergebnisse sind nicht uninteressant. 72% der Jugendlichen können tun und lassen, was sie wollen. Sogar 84% der Eltern denken das im Blick auf ihre jugendlichen Kinder. Sind sie denn als Eltern nicht dafür verantwortlich???

64% der Jugendlichen wollen das Leben genießen. 79% der Eltern meinen, dass ihre Kinder das tun. Noch einmal: Was wollen sie denn im Blick auf ihre Kinder?

Ganze 34% der Kinder müssen sich selbst etwas erarbeiten. Aus Sicht der Eltern sind es sogar nur 22%. Und wer trägt dafür die Verantwortung?

Unsere Aufgabe als Eltern ist es, die Kinder „in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufzuziehen" (Eph 6,4). Die Frage, die sich uns stellt, ist: Tun wir das noch? Eltern, die Christen sind, werden sich in der Erziehung heute leider nicht mehr grundsätzlich von ungläubigen Eltern unterscheiden. So müssen wir uns fragen, ob wir unsere Kinder dahin führen, dass sie selbst für ihr Leben aufkommen müssen, sich selbst etwas erarbeiten müssen. Je weniger Kinder geboren werden, umso mehr meinen Eltern oft, dass sie ihren Kindern alles bieten müssen. Das ist - vom Grundsatz her - nicht hilfreich. Denn Kinder müssen zunehmend lernen, selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.

Dazu gehört auch, dass das Leben kein Unterhaltungshaus ist. Natürlich dürfen und sollen wir auch einmal zum Beispiel einen Urlaub oder ein Wochenende genießen. Auch Kinder. Aber wenn das die Überschrift über mein Leben wäre - er genießt - hätte ich wohl mein Ziel verfehlt. Auch im Blick auf meine Kinder. Erziehung ist wohl auch nicht, wenn Kinder tun und lassen können, was sie wollen. In einer Zeit, in der physische und psychische Einschränkung des Kindes untersagt wird, ist es nicht leicht, hier steuernd einzugreifen. Aber als Eltern, die wir vor Gott Verantwortung tragen, sollten wir uns diesen Auftrag Gottes nicht einfach wegnehmen lassen. Es ist nur zum Schaden unserer Kinder.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Der längste Applaus gehört Jesus - Anerkennung suchen? Manuel Seibel Was suchen wir? Wenn wir dem Herrn Jesus nachfolgen wollen, suchen wir nicht die Anerkennung von Menschen. Aber darf man nicht Jesus applaudieren, wie das eine Gemeinde in Uganda über drei Stunden getan hat? Fragen wir uns, was der Herr suchte. Und ... Podcast anhören
Das Problem ist das Herz des Menschen Manuel Seibel Nicht die Erfindungen des Menschen sind böse, sondern das Herz des Menschen, das alle Erfindungen zum Schlechten benutzen kann. Das sagte schon ein sehr bekannter Mann ... Artikel lesen
Folge mir nach – Heft 11/2023 Das neue Heft von „Folge mir nach“ ist fertig. Dazu haben wir über den beigefügten Link ein paar Artikel online freigeschaltet. Auf www.folgemirnach.de kann ein Probeheft bestellt oder die Zeitschrift abonniert werden. Viel Freude beim Lesen ... Artikel lesen
Der Lepra-Kranke (Die gute Saat, FMN) Die gute Saat "Warum lässt du mich Unheil sehen und schaust Mühsal an?" (Hab 1,3) Artikel lesen
Paulus - Johannes - Paulus im Vergleich Michael Hopp Wie unterscheiden sich die Apostel Paulus, Johannes und Petrus? Sie ergänzen sich wunderbar und unterscheiden sich dabei in einer Weise, die von Gott so gewollt ist. Es lohnt sich, diesen Unterschieden aufzuspüren. Artikel lesen
Die Versammlung als oberste Instanz Manuel Seibel „Wenn er aber nicht auf sie hört, so sage es der Versammlung.“ (Mt 18,17) - Eine kurze Andacht. Artikel lesen