Der Aussatz ist in der Bibel immer wieder ein Bild von der befleckenden, verderblichen Macht der Sünde. Das Kennzeichen des Aussatzes ist, dass er ansteckend ist und sich ausbreitet. So ist es auch bei ungerichteter Sünde. Wenn ein Mensch Sünde in seinem Leben zulässt, ohne sie zu bekennen, breitet sie sich in seinem Leben aus. Eine Sünde bereitet den Weg für die nächste. Man denke nur an die Lügen Jakobs, die weitere Lügen „notwendig“ machten (vgl. 1. Mo 27). Dasselbe sehen wir auch im Neuen Testament. Wenn Sünde beispielsweise in einer örtlichen Versammlung (Gemeinde) nicht gottgemäß bereinigt wird, breitet sie sich aus – im Bild des Sauerteigs (vgl. 1. Kor 5,6; Gal 5,9).

Wenn man sich die Beispiele von Aussätzigen im Alten Testament anschaut (Mirjam, Gehasi, Ussija), kann man bei ihnen noch folgende gemeinsame Kennzeichen erkennen: Mirjam (und Aaron) waren eifersüchtig und neidisch auf die Stellung von Mose (4. Mo 12). Sie sahen sich selbst in derselben Position wie Mose („Hat Gott nicht auch mit uns geredet?“) – war das nicht Hochmut?

Bei dem König Ussija (2. Chr, 26,16) war es der Hochmut des Herzens, der ihn zu der großen Sünde brachte, in den Tempel zu gehen, um zu opfern. In seinem Eigenwillen und vielleicht in einer gewissen Eifersucht auf die Aufgaben der Priester opferte er. Gehasi war im Eigenwillen hinter Naaman hergelaufen, nachdem Elisa diesem nicht gestattet hatte, Geld für die Heilung zu geben. Gehasi jedoch wollte es für sich haben und überhob sich.

Eigenwillen und Hochmut – sind das nicht zwei wesentliche Eigenschaften von Sünden, die wir aus unserem eigenen Leben kennen? Nur wenn wir sie bekennen und von ihnen lassen, können wir Gott dienen.

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