Fragen wir uns einmal, was wir im Neuen Testament über unsere Beziehung zur Politik lernen.
1. Als Jesus Christus auf den Kaiser angesprochen wurde, sagte er: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22,21). Irgendeine Kritik an der Politik des Kaisers? Fehlanzeige. Irgendein Hinweis, wie dieser die Politik hätte besser bestreiten können oder sollen? Fehlanzeige.
2. In Lukas 13 lesen wir, dass Pharisäer dem Herrn Jesus berichten, dass Herodes Ihn töten wolle. Seine Antwort: „Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus ...“ (Lk 13,32.33). Mit anderen Worten: Er charakterisiert diesen gottlosen Mann als Fuchs – aber über dessen Politik etc. verliert Er nicht ein Wort.
3. Als Paulus sich vor Gericht verteidigen musste, konnte er sagen, dass er nicht gegen den Kaiser gesündigt habe (Apg 25,8). Lesen wir irgendetwas davon, dass er dessen Politik kommentiert hätte?
4. Er fordert uns auf, uns den obrigkeitlichen Gewalten unterzuordnen (Röm 13,1). Wenn man sich dieser Obrigkeit unterordnet, ist das wohl kaum damit zu vereinbaren, diese zu kritisieren oder zu kommentieren ...
Wenn die Kirche (Versammlung, Gemeinde) Gottes ihren Auftrag auf der Erde wahrnehmen will, dann dadurch, dass sie Zeugnis für und von Gott ablegt, sich der Regierung unterordnet und durch wahre Gottesfurcht, Wahrheit und Liebe geprägt ist. Wenn sie anfängt, sich mit Politik zu beschäftigen und einszumachen, hat sie ihre himmlische Stellung aufgegeben und ist zu einem Teil dieser Welt geworden, was Paulus bei den Korinthern scharf verurteilt (1. Kor 4,8). So sind wir kein Licht der Welt und Salz der Erde mehr. Wir haben unseren Auftrag aufgegeben und sind wie kraftloses Salz geworden, das zertrampelt werden kann (Mt 5,13). Dann sind wir nicht mehr Kirche sondern Teil der Welt – wollen wir das sein? So wird die Kirche einmal aus dem Mund des Herrn ausgespieen werden (Laodizea, Off 3,16) – und sie wird einmal von dem politischen, wiedererstehenden Römischen Reich – dem Tier – zertrampelt werden (Off 17,16) – sie ist zu der Prostituierten geworden, die ihre Zuneigungen nicht mehr Christus gibt, sondern der Welt und den Götzen dieser Welt.
Quelle: bibelpraxis.de/a2093.html