Vor der Mutter (FMN)

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Im Nachtzug sitzen nur wenige Fahrgäste. Mit Evangeliumsschriften gehe ich durch den Zug. In einem Abteil sitzen zwei etwa 30-jährige dunkelhaarige Männer. Sind es Moslems? „Guten Abend, darf ich kurz stören? Ich habe hier sehr interessante Schriften über Jesus Christus.“ Die beiden horchten auf. „Jesus Christus ist der Sohn Gottes und kam auf diese Erde.“ – „Ja, Jesus ist ein großer Prophet, aber Mohammed auch“, sagt einer. „Aber nur Jesus ist der Sohn Gottes“, entgegne ich. „Er hat etwas Gewaltiges getan. Er hat am Kreuz sein Leben hingegeben für die Sünden von Menschen. Keiner kann das Problem seiner Sünden selbst lösen, auch der Frömmste braucht Jesus Christus. Er hat am Kreuz die Strafe getragen, die ich verdient habe. Ich darf frei ausgehen, weil ich an Ihn glaube.“

Dann erzähle ich den beiden eine alte Geschichte: Ein orientalischer Fürst hatte sich unter Eid verpflichtet, dass jeder, der sich an gemeinsamem Gut vergriff, öffentlich geschlagen werden sollte. Da geschieht das Schreckliche: Seine eigene Mutter macht sich schuldig. Der Fürst kommt in große Not. Was soll er tun? Diese Strafe würde seine alte Mutter nicht überleben. Soll er das Recht beugen und unglaubwürdig werden?

Nach tagelanger innerer Not lässt er seine Mutter vorführen. Doch bevor der erste Schlag fällt, stellt er sich vor seine Mutter und nimmt die Strafe auf sich. Dem Recht war Genüge getan, die Mutter ging frei aus. So hat Jesus Christus am Kreuz für mich gehandelt.

Da sagt einer der beiden: „Da friert’s mich gleich.“ – Als ich später noch mal durch den Zug gehe, sind beide in die Schriften vertieft, die ich ihnen gegeben hatte.

(aus: Folge mir nach - Heft 7/2007)

(Aus dem Kalender „Die gute Saat“)

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